Kunden auf einer Einkaufsstraße ©Daniel Bockwoldt / dpa

Deutsche Wirtschaft wächst zehntes Jahr in Folge

Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ist die deutsche Wirtschaft auch 2019 gewachsen. „Das Wachstum hat aber an Schwung verloren“, teilten die Fachleute am 15. Januar in Berlin mit. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag demnach nur um 0,6 Prozent höher als im Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Jahren war der Anstieg deutlich stärker: 2017 war das BIP um 2,5 Prozent (kalenderbereinigt 2,8 Prozent) gewachsen und 2018 um 1,5 Prozent.

Nach Angaben der Statistiker und Statistikerinnen verzeichnete die deutsche Wirtschaft nunmehr das zehnte Jahr in Folge ein Wachstum, damit wurde zugleich die längste Expansionsphase im vereinten Deutschland erzielt.

Die Angaben für das gesamte Jahr 2019 basierten auf vorläufigen Schätzungen für das vierte Quartal, konkrete Zahlen für das Schlussquartal nannte die Statistikbehörde nicht. Diese sollen am 14. Februar 2020 veröffentlicht werden.

Konsum als Impuls

Wie im vergangenen Jahr kamen den Statistikern und Statistikerinnen zufolge positive Wachstumsimpulse vor allem aus dem Inland. Dabei seien die privaten Konsumausgaben preisbereinigt um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, die Konsumausgaben des Staates um 2,5 Prozent. Auch in Bauten sei mehr investiert als im Jahr davor (+3,8 Prozent). Ein besonders starker Anstieg sei im Tiefbau und im Wohnungsbau verzeichnet worden. Die sonstigen Anlagen, zu denen unter anderem die Ausgaben für Forschung und Entwicklung gehören, lagen den Fachleuten zufolge ebenfalls über dem Vorjahresniveau (+2,7 Prozent). Die Ausrüstungsinvestitionen sind jedoch nach Angaben des Amts weniger dynamisch und nur noch um 0,4 Prozent gestiegen. Die preisbereinigten Bruttoinvestitionen insgesamt hätten sich im Vorjahresvergleich gar verringert (‑1,7 Prozent).  Dazu zählen neben den Bruttoanlageinvestitionen auch die Vorratsveränderungen, deren Wachstumsbeitrag merklich negativ ausfiel. Der Vorratsabbau sei unter anderem zurückzuführen auf die schwache Industrieproduktion bei zugleich gestiegenen Exporten.

Letztere nahmen laut Statistischem Bundesamt im Jahresdurchschnitt 2019 weiter zu, aber nicht mehr so stark wie in den Vorjahren: Preisbereinigt exportierte die deutsche Wirtschaft demnach 0,9 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen als 2018. Die preisbereinigten Importe stiegen mit +1,9 Prozent stärker.