Buch: Gesamtwirtschaftliche Effekte der Finanzmarktreformen zählen
Finanzstabilität definiere die Bundesbank als die Fähigkeit des Finanzsystems, seine Aufgaben für die Realwirtschaft zu erfüllen - "auch in Krisen und Zeiten des Umbruchs"
, sagte Buch beim Bankenabend in der bayerischen Hauptverwaltung vor Branchenvertretern. Zu den Aufgaben des Finanzsystems gehöre es, die Finanzierung produktiver Investitionen zu ermöglichen, Sparerinnen und Sparern sichere Anlagemöglichkeiten zu bieten, Risiken angemessen zu verteilen und die Funktionsweise des Zahlungssystems zu sichern.
Angemessene Ausstattung mit Eigenkapital wichtig
"Eigenkapital liefert eine `doppelte Dividende´ – es macht das Finanzsystem stabiler und ermöglicht Wachstum und Innovationen."
Nach der Krise hat die Bundesbank mit der Zuständigkeit für Finanzstabilität ein wichtiges Mandat erhalten. Einzelwirtschaftliche Daten sind erforderlich, um die Wechselwirkung von Finanzsektor und Realwirtschaft zu beleuchten. Je frühzeitiger "Infektionsherde" im Finanzsystem erkannt werden, desto leichter kann gegengesteuert werden und umso weniger schwer wirken sich Schieflagen aus.
"Die sozialen Erträge sind positiv"
Die Finanzmarktreformen, die nach der Krise eingeleitet wurden, sollten anhand ihrer langfristigen gesamtwirtschaftlichen Effekte bewertet werden, forderte Buch. Höhere Anforderungen an das Eigenkapital von Banken ermöglichten letztlich eine höhere Kreditvergabe. Ein weiteres Beispiel ist die Rücknahme impliziter Subventionen für Finanzinstitute - private Kosten können steigen und die Profitabilität der Institute kann auf Grund höherer Finanzierungskosten sinken. "Die sozialen Erträge aber sind positiv, wenn die Steuerzahler nicht mehr für die Verluste von Finanzinstituten haften müssen"
sagte Buch.