60 Jahre Bundesbank: "Geldpolitische Grundüberzeugung hat sich nicht geändert"

In 60 Jahren Bundesbank‑Geschichte ist viel passiert. "Eines hat sich jedoch nicht geändert: Die geldpolitische Grundüberzeugung der Notenbank", schreibt Bundesbankpräsident Jens Weidmann in einem Gastbeitrag anlässlich des Jubiläums. Sie war und bleibe auf Preisstabilität ausgerichtet. Seit 60 Jahren scheue sich die Bundesbank nicht, politisch anzuecken, wenn sie Stabilitätsrisiken sehe, so Weidmann weiter. "Ihrem Ansehen in der Bevölkerung hat das nicht geschadet."

Am 1. August 1957 trat das Gesetz über die Deutsche Bundesbank in Kraft, damit wurde die Bundesbank die Zentralbank Deutschlands. Seitdem setzt sie sich für eine stabile Währung ein – zunächst gut vier Jahrzehnte für die D‑Mark und seit 2002 für den Euro, die gemeinsame europäische Währung. Das würdigte auch Bundespräsident Frank‑Walter Steinmeier in seinem Gratulationsschreiben an die Bundesbank. "Die Deutsche Bundesbank hat sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten bei den Menschen in Deutschland hohes Ansehen als unbeirrte und unbeugsame Hüterin unserer Währung erworben", so Steinmeier. Sie leiste einen wesentlichen Beitrag zur Stabilität der Gemeinschaftswährung und setzte die im EZB‑Rat gemeinsam beschlossenen Maßnahmen in Deutschland um.

Notenbankgeschichte in Text, Bild und Ton

Im Jubiläumsjahr 2017 blickt die Bundesbank auf ihre bisherige Geschichte zurück und bietet der Öffentlichkeit zahlreiche Möglichkeiten, die Notenbank und ihre Aufgaben kennenzulernen.

Auf der Website www.60jahre.bundesbank.de zeichnet ein Zeitstrahl die Geschichte der deutschen Notenbank in Text und Bild nach. Leserinnen und Leser erfahren, wie aus der Bank deutscher Länder die Deutsche Bundesbank wurde, wie die deutschen Goldreserven entstanden sind und wie die D‑Mark nach Ostdeutschland kam. Daneben zeigen kurze Videos Originalbilder und O‑Töne aus den vergangenen sechs Dekaden der Geschichte der Bundesbank.

Wer mehr über die heutigen Aufgaben in Deutschland und im Eurosystem lernen möchte, kann sich im Buch "Die Deutsche Bundesbank – Notenbank für Deutschland" umfassend informieren. Die Bundesbank hat die Publikation anlässlich des Jubiläums vollständig überarbeitet. Es kann unentgeltlich unter www.bundesbank.de/buch bestellt oder heruntergeladen werden.

Veranstaltungen vor Ort

Im September öffnet die Bundesbank in Hannover (10.9.), Berlin (16.9.) und Koblenz (16.9.) ihre Türen für die Öffentlichkeit. Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, die dortigen Gebäude der Bundesbank zu besichtigen, sich in einer Ausstellung über die Höhepunkte aus 60 Jahren Geldgeschichte zu informieren und in Vorträgen mehr über die Aufgaben der Bundesbank in den Regionen zu erfahren.

Außerdem finden in vielen deutschen Städten von München bis Hamburg und von Düsseldorf bis Berlin Abendveranstaltungen im Rahmen der Reihe "Forum Bundesbank" statt. In den Vorträgen, die auch durch eine Wanderausstellung begleitet werden, erfahren Bürgerinnen und Bürger die spannende Währungsgeschichte vom Anfang der D‑Mark bis zur europäischen Gemeinschaftswährung, dem Euro.