Research Brief
Das Forschungszentrum der Deutschen Bundesbank veröffentlicht regelmäßig Neuigkeiten zu Studien und Diskussionspapieren von Forschern der Bundesbank.
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© Deutsche BundesbankDas Wechselkurssystem ist wichtig für die Effekte der Bundesbank-Geldpolitik auf europäische Nachbarländer von 1974 bis 1998 Research Brief | 54. Ausgabe – Dezember 2022
Historisch hohe Inflationsraten im Euroraum haben dazu geführt, dass der EZB-Rat begonnen hat, die Leitzinsen anzuheben. Die Effekte auf die Wirtschaft im Inland und die Übertragungseffekte auf das Ausland könnten maßgeblich davon abhängen, ob die Wechselkurse flexibel oder fest sind. Eine neue empirische Studie zeigt, dass sich die Geldpolitik der Bundesbank zu D-Mark-Zeiten deutlich stärker auf die Wirtschaft europäischer Nachbarländer mit festen Wechselkursen zur D-Mark übertragen hat als auf solche mit flexiblen Wechselkursen.
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© Ragnar Schmuck / Getty ImagesPrivatpersonen in Deutschland haben während der Pandemie finanzielle Verluste erlitten Research Brief | 53. Ausgabe – September 2022
Eine Befragung der Bundesbank zeigt, dass in Deutschland lebende Privatpersonen während der Pandemie unterschiedliche Arten von finanziellen Verlusten erlitten. Vor allem Personen mit niedrigerem Einkommen berichteten von Einbußen bei Löhnen und Gehältern, die deutlich länger anhielten als andere finanzielle Verluste, wie beispielsweise Kursverluste bei Wertpapieren. Letztere wurden vor allem zu Beginn der Pandemie häufig berichtet, wurden aber laut Angaben der Befragten später zumindest teilweise wieder ausgeglichen. Insbesondere die dauerhafteren Lohn- und Gehaltseinbußen veränderten die Konsum- und Sparentscheidungen der Haushalte. Eine verändertes Spar- und Konsumverhalten kann sich wiederum auf die Transmission geldpolitischer Maßnahmen auswirken.
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© Nils ThiesÜber die Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios und die Rolle von Reputation und Transparenz im Verbriefungsmarkt Research Brief | 52. Ausgabe – August 2022
Bei einer Verbriefung wird ein klar definiertes und nicht veränderliches Kreditportfolio aus der Bilanz einer Bank gelöst und in marktfähige Wertpapiere umgewandelt – so das allgemeine Verständnis der Funktionsweise von Verbriefungen. Entgegen dieser Auffassung kann sich die Zusammensetzung von verbrieften Kreditportfolios jedoch während der Laufzeit der Wertpapiere ändern. Eine neue Studie erklärt die Gründe hierfür und untersucht die Auswirkungen der Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios auf deren Qualität. Die Reputation der verbriefenden Banken und die Transparenz im Verbriefungsmarkt werden als wesentliche Bestimmungsgründe für die Auswahl der Kredite, die zur Wiederauffüllung von Verbriefungsportfolios verwendet werden, identifiziert.
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© Harvey Tsoi / Getty ImagesWas bewegt die Märkte? Research Brief | 51. Ausgabe – August 2022
Werden Finanzmarktpreise hauptsächlich durch unerwartete Nachrichten getrieben oder durch andere Faktoren, die nichts mit wirtschaftlichen Fundamentaldaten zu tun haben, etwa Stimmungsänderungen der Marktteilnehmer? In den meisten wissenschaftlichen Modellen spielen Nachrichten über wirtschaftliche Fundamentaldaten eine dominierende Rolle. In empirischen Untersuchungen ist die Erklärungskraft solcher Nachrichten jedoch oft recht gering. Eine neue Studie untersucht dieses Problem anhand einer umfangreichen, mit Zeitstempeln versehenen, Ereignisdatenbank und findet, dass etwa die Hälfte aller hochfrequenten Marktbewegungen auf Nachrichten zurückgeführt werden kann.
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© SNBWieviel Devisen muss eine Notenbank kaufen, um einen Mindestwechselkurs durchzusetzen? Schätzung am Beispiel der Schweizerischen Nationalbank Research Brief | 50. Ausgabe – Juli 2022
Die Durchsetzung eines Mindestwechselkursregimes mittels Devisenkäufen lockert die monetären Bedingungen im Inland und kann so direkten Einfluss auf die Inflationsrate nehmen. Derartige Devisenkäufe gehen aber mit einer riskanten Ausweitung der Bilanzsumme der Notenbank einher. Ein neues Modell kann nun voraussagen, mit welcher Ausweitung eine Notenbank rechnen muss, wenn sie am Devisenmarkt einen Mindestwechselkurs durchsetzen will.
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© Rupert Oberhäuser / picture allianceEffekte einer international koordinierten CO2-Bepreisung auf Wirtschaft und Wohlfahrt Research Brief | 49. Ausgabe – Juni 2022
Der Klimawandel stellt eine weltweite, große Herausforderung dar. Deswegen ist internationale Kooperation in der Klimapolitik wichtig. Dies zeigt auch eine neue Studie. Sie untersucht die makroökonomischen Effekte, die von einer CO2-Bepreisung ausgehen. Dabei werden verschiedene Szenarien betrachtet, in denen Regionen, wie Europa und Nordamerika allein oder gemeinsam einen CO2-Preis einführen, jeweils mit und ohne Grenzausgleichssteuer.
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© Deutsche BundesbankDer Kinderbonus in der Corona-Pandemie: Umverteilung statt Fiskalimpuls Research Brief | 48. Ausgabe – Juni 2022
In den Jahren 2020 und 2021 erhielten Eltern in Deutschland als Reaktion auf die Corona-Pandemie den sogenannten Kinderbonus, mehrere Transferzahlungen vom Staat in Höhe von insgesamt 450 Euro pro Kind. Eine neue Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der Kinderbonus die Konsumausgaben insgesamt nur geringfügig erhöht hat. Der Kinderbonus sollte daher weniger als Fiskalimpuls, sondern eher als Umverteilungsinstrument von der Allgemeinheit hin zu Familien angesehen werden.
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© Alexander Kirch / Getty ImagesBesorgnis über den Klimawandel und Handlungsbereitschaft: Können Menschen durch Vermittlung von Informationen motiviert werden, gegen den Klimawandel anzukämpfen? Research Brief | 47. Ausgabe – Mai 2022
Ist die Sorge über den Klimawandel groß genug, um private Akteure zu einer Verhaltensänderung und Inkaufnahme zusätzlicher Kosten zu bewegen? Wie lassen sich Einzelne dazu motivieren, gegen den Klimawandel aktiv zu werden? Eine von der Deutschen Bundesbank im Zeitraum von April 2020 bis Dezember 2021 durchgeführte Umfrage macht deutlich, dass die Menschen sich mehr um die Veränderung des Klimas als um die Lage der Wirtschaft sorgen. Während der Pandemie wurde diese Besorgnis zumeist nur noch von der Angst vor dem Coronavirus übertroffen. Dabei zeigen Personen, die den Klimawandel als schwerwiegendes Problem einstufen, auch eine höhere Bereitschaft, zusätzliche Kosten als Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel auf sich zu nehmen. Diese Bereitschaft lässt sich weiter erhöhen durch Vermittlung von Informationen, die Wege zur Reduktion von CO2-Emissionen aufzeigen.
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© picture alliance / dpaWarum Notenbanken ein positives Inflationsziel ansteuern sollten Research Brief | 46. Ausgabe – Mai 2022
Die Höhe der Inflationsrate hat Einfluss auf den relativen Preis einzelner Produkte und damit auf deren Nachfrage. Anhand neuer Mikropreisdaten untersuchen wir, wie hoch die optimale Inflationsrate sein müsste, damit die relative Produktnachfrage nicht verzerrt wird. Anders als oft in diesem Kontext argumentiert, ist diese Rate in einem großen Teil des Euroraums nicht null, sondern deutlich positiv.
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© Daniel Kalker / picture allianceDer Beitrag der EU-Zuwanderung zur Entwicklung des deutschen Arbeitsmarkts im vergangenen Jahrzehnt Research Brief | 45. Ausgabe – März 2022
Mitte der 2010er-Jahre wuchsen die Löhne in Deutschland vergleichsweise schwach, die Beschäftigung dagegen überraschend stark. Eine neue Studie untersucht, welchen Beitrag die Zuwanderung im Rahmen der EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit, insbesondere aus den mittel- und osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten, zu diesen Entwicklungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt geleistet hat.