Der Digitale Euro und Auswirkungen auf die Finanz- und Realwirtschaft Eröffnungs-Keynote beim BAI InnovationsDay 2024

Es gilt das gesprochene Wort.

1 Einleitung

Vielen Dank für die Einladung zum BAI InnovationsDay 2024 und für die netten Begrüßungsworte.

In einer Zeit, in der sich die Welt rasant verändert und neue Herausforderungen sowie Chancen in nahezu allen Bereichen unseres Lebens entstehen, ist das Thema Innovation von zentraler Bedeutung. Alternative Investments spielen dabei eine wichtige Rolle, indem sie zur Finanzierung und Förderung von neuen Technologien und nachhaltigen Projekten beitragen. Durch die Förderung von Innovation und die Bereitstellung von Kapital für zukunftsweisende Projekte wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft gestärkt, sondern auch der Finanzplatz Deutschland.

Auch die Zukunft des Zentralbankwesens ist untrennbar mit Innovation verbunden. Für uns ist es wichtig, voranzugehen. Eines unserer Ziele im Eurosystem ist es, Europas Zahlungsverkehr fit für die Zukunft zu machen. Deshalb freue ich mich, heute bei Ihnen sein zu dürfen und Ihnen unsere Pläne für digitales Zentralbankgeld vorstellen zu dürfen.

Mit dem digitalen Euro für jedermann und mit Lösungen für die geldseitige Abwicklung von Blockchain-basierten Finanztransaktionen wollen wir als Bundesbank und Eurosystem die Digitalisierung voranbringen. Nicht nur hier in Deutschland, sondern im ganzen Euro-Währungsraum.

Schließlich verändert die Digitalisierung bereits heute grundlegend, wie wir arbeiten. Sie macht Abläufe schneller und effizienter, verkürzt Wege und hilft uns, mit künstlicher Intelligenz Informationen besser zu nutzen und zukünftige Entwicklungen genauer vorherzusagen.

Die Digitalisierung ist ein Schlüssel für die Zukunftsgestaltung unserer Welt. Nehmen wir das Beispiel des Zahlungsverkehrs: Innovative Zahlverfahren wie das Bezahlen mit dem Smartphone oder der Smartwatch bieten neue Möglichkeiten.

Wir als Zentralbank müssen einen sicheren und effizienten Zahlungsverkehr gewährleisten. In einer digitalisierten Welt müssen und wollen wir unsere Angebote im Zahlungsverkehr neu denken.

Als eine Antwort des Eurosystems auf diese Veränderungen sehe ich die Einführung eines digitalen Euro. Der digitale Euro soll eine digitale Form von Zentralbankgeld sein, die überall im Euroraum akzeptiert wird und unsere Banknoten und Münzen sinnvoll ergänzt.

2 Digitaler Euro: Status quo und Use Cases

Wie gesagt, die zunehmende Digitalisierung macht sich beim Bezahlen bemerkbar. Lassen Sie mich hierzu ein paar Zahlen mit Ihnen teilen: Der Zahlungsverhaltensstudie der Bundesbank zufolge nutzten die Verbraucherinnen und Verbraucher 2023 im Euroraum für 51 Prozent ihrer Bezahlvorgänge an der Ladenkasse Bargeld. Im Jahr 2017 lag der Anteil noch bei 74 Prozent. Gleichzeitig stieg der Anteil der Kartenzahlungen an den Transaktionen im Euroraum zwischen 2017 und 2023 von 21 Prozent auf 33 Prozent. Gemessen am Wert hatten Kartenzahlungen 2023 mit 42 Prozent einen deutlich höheren Anteil am Gesamtumsatz als Bargeld mit 26 Prozent.

Sicher beobachten Sie dies auch am eigenen Verhalten: Wo wir früher das Portemonnaie mit Münzen und Geldscheinen gezogen haben, greifen wir heute immer öfter zu Bankkarte oder Smartphone. Mobile Bezahlverfahren wie ApplePay und GooglePay sind auch hierzulande auf dem Vormarsch. Ihr Anteil an den Transaktionen im stationären Handel hat sich laut unserer Zahlungsverhaltensstudie von 2 % 2021 auf 6 % 2023 verdreifacht.

Dies zeigt: Der Bedarf nach digitalen Zahlungsmitteln wächst. Der digitale Euro ist eine Ergänzung zum Bargeld, die ermöglicht, dass auch Menschen, die lieber digital bezahlen wollen, Zentralbankgeld nutzen können, und das jederzeit und überall im Euroraum. Gleichzeitig könnte der digitale Euro ein Sprungbrett zu etwas völlig Neuem werden – Stichwort Innovationspotenzial. Denn der digitale Euro soll die Entwicklung innovativer Bezahllösungen im Privatsektor fördern. Perspektivisch könnte beispielsweise eine Tokenisierung des digitalen Euros programmierbare Zahlungen ermöglichen auf deren Basis Dienstleister neue Angebote entwickeln können. Alles in allem wird der digitale Euro eine angemessene Antwort auf die Chancen wie auch die Herausforderungen unserer Zeit sein.

Auch aus geostrategischer Sicht hat der digitale Euro Vorteile. Es gibt zwar schon heute viele digitale Bezahlverfahren, die aber entweder von außereuropäischen Anbietern bereitgestellt werden oder nicht europaweit eingesetzt werden können. 13 von 20 Ländern im Euroraums haben derzeit kein eigenes nationales Kartenscheme und sind damit auf international agierende Anbieter angewiesen. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über außereuropäische Anbieter werden derzeit fast zwei Drittel[1] aller Kartenzahlungen in der Europäischen Union abgewickelt. Abhängigkeiten sehen wir auch im Onlinehandel in Deutschland: Fast ein Drittel aller Onlinekäufe wird mit PayPal bezahlt. Auch Zahlungen zwischen Freunden werden häufig über PayPal getätigt. Hierdurch wird deutlich: Im digitalen Zeitalter werden die Abhängigkeiten Europas bisher in der Tendenz nicht kleiner, sondern größer. Der digitale Euro würde hier Abhilfe schaffen: Er würde auf europäischen Infrastrukturen beruhen und damit die Souveränität und Resilienz Europas erhöhen.

Eine weitere Problematik mit außereuropäischen, privatwirtschaftlichen Anbietern von Zahlungslösungen besteht beim Datenschutz. Im Gegensatz zu Unternehmen wie etwa Visa, Mastercard oder PayPal hat die europäische Zentralbank kein kommerzielles Interesse am Zahlungsverhalten der Menschen und an der Speicherung oder gar Einsicht in persönliche Daten. Der digitale Euro würde mit höchsten Datenschutzstandards umgesetzt werden. Bei der Offline-Zahlung mit dem digitalen Euro können Nutzerinnen und Nutzer bei Kleinbetragszahlungen sogar mit einer bargeldähnlichen Privatsphäre rechnen.

In erster Linie soll der digitale Euro das Leben der Menschen einfacher machen. Ein zentrales Anliegen des digitalen Euros ist ein möglichst unkompliziertes und einfaches Zahlungserlebnis, das sich an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger orientiert. Denn nur, wenn sie einfach und bequem ist, wird eine Lösung im Zahlungsverkehr gern und häufig genutzt werden, wie Sie wahrscheinlich an sich selbst auch schon beobachten konnten!

Mit dem digitalen Euro könnten 350 Millionen Menschen in Europa mit ein und demselben Zahlungsmittel digital bezahlen; ob an der Ladenkasse, im Restaurant, für Zahlungen auch an Freunde und Verwandte, im Onlinehandel oder für Transaktionen mit Behörden. Der digitale Euro wäre eine „All-in-one-Lösung“: Einfach, bequem, überall und jederzeit bezahlen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der digitale Euro wie vorgesehen den Status eines gesetzlichen Zahlungsmittels erhält. Sie sehen also: Der digitale Euro bietet, enormes Potenzial für die Wirtschaft.

3 Digitaler Euro als gesamtgesellschaftliches Projekt

An der Stelle möchte ich Ihnen ein kurzes Update zum aktuellen Status geben. Mit einer Einführung des digitalen Euro ist nicht vor Ende 2028 zu rechnen, aktuell befinden wir uns im Eurosystem noch in der Vorbereitungsphase. Denn ohne einen gesetzlichen Rahmen können wir mit dem digitalen Euro nicht starten. Dazu haben die europäischen Gesetzgebungsorgane bereits den Prozess gestartet. Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag gemacht, zu dem sich Ministerrat und das Parlament derzeit positionieren. Wir gehen davon aus, dass sie nicht vor Herbst 2025 Einigkeit erzielen werden.

Wenn es dann zur Entwicklung der Infrastruktur kommen wird, und es dann zur Einführung kommt, werden Finanzintermediäre die Schlüsselrolle spielen: Sie können die Infrastruktur des digitalen Euro und seine europäische Reichweite gebührenfrei nutzen, aber die Schnittstelle zum Kunden weiter behalten. Letztlich würden davon nicht nur die Nutzer profitieren, die Zugang zu umfangreicheren Dienstleistungen hätten, sondern auch die europäische Wirtschaft. Denn digitales Geld wird immer wieder als Schlüssel zu völlig neuen Prozessen im digitalen Zeitalter gesehen. Mit dem digitalen Euro könnten sich mittel- und langfristig neue Türen öffnen. Etwa, indem der digitale Euro in programmierbaren Umgebungen eingesetzt wird.

Umgebungen, die zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht etabliert sein mögen, die aber äußerst vielversprechend sind, was ihre künftige Entwicklung angeht. Das sollten wir schon heute mitdenken. Denn perspektivisch könnte davon auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie profitieren.

4 Wholesale-CBDC

Für das digitale Ökosystem der Zukunft brauchen wir aber noch mehr als den digitalen Euro für jedermann. Wir müssen auch digitale Transaktionen auf Basis neuer und innovativer Technologien wie der Blockchain in Zentralbankgeld abwickeln können. Wir sehen deshalb auch große Vorteile in der Nutzung neuer Technologien für die Abwicklung von Finanzmarkttransaktionen in Zentralbankgeld. Sehr häufig wird diese Diskussion unter dem Stichwort Wholesale-CBDC geführt.

Im Eurosystem und als Bundesbank untersuchen wir diese Perspektive. Der Markt hat das Potenzial der Blockchain bereits erkannt und seine Anwendbarkeit für die Abwicklung von Finanzmarkttransaktionen, insbesondere im Bereich tokenisierter Wertpapiere, erprobt.

Um das volle Potenzial heben zu können, bedarf es aber auch eines gleichermaßen innovativen Abwicklungsinstruments für die Geldseite. Deshalb entwickeln wir Ansätze für eine Wholesale-Lösung, die es Banken ermöglicht, Blockchain-basierte Finanzmarkttransaktionen in Zentralbankgeld durchzuführen. Diese sogenannte Explorationsphase ist jedoch nicht direkt Teil des digitalen Euro und wird daher innerhalb des Eurosystems als eigenständige Lösung weiterentwickelt.

In der gesamten Wirtschaft beobachten wir Experimente mit Blockchain bzw. Distributed-Ledger-Technologie (DLT) und auch auf Ihrer Agenda stehen heute elektronische Fondsanteile. Denn nicht nur wir als Zentralbank haben hier Handlungsbedarf erkannt, sondern auch der deutsche sowie europäische Gesetzgeber. Ob mit dem eWpG, dem Gesetz über elektronische Wertpapiere, das Finanzinstituten in Deutschland erstmals rechtlich ermöglicht, Kryptowertpapiere zu begeben. Oder dem DLT Pilot Regime, dass eine „Sandbox“-Umgebung für Finanzmarktinfrastrukturen schafft: Dem Gesetzgeber ist es daran gelegen, diese Entwicklung zu unterstützen sowie regulatorisch zu ermöglichen. Schließlich liegen die Vorteile von DLT auf der Hand: Die automatisierte Abwicklung von Transaktionen durch Smart Contracts sowie die Reduzierung des Abstimmungsbedarfs aufgrund der Nutzung einer gemeinsamen verteilten Datenbank (Distributed Ledger).

Um diese Vorteile jedoch für den Zahlungsverkehr nutzbar zu machen, muss nicht nur die Assetseite, also die Seite der Vermögensgegenstände, sondern auch die Geldseite Teil des gesamten DLT-Transaktionsprozesses sein. Denn Zentralbankgeld sollte im Wholesale-Bereich die erste Wahl für die geldseitige Abwicklung sein, da Zentralbankgeld das sicherste und liquideste Instrument darstellt, v.a. verglichen mit Krypto-Token oder Stablecoins.

In einer „smart economy“ sollten die Ströme von Gütern, Geld und Informationen möglichst automatisch und synchron erfolgen, ohne dass dabei auf Stabilität verzichtet werden muss. Deshalb arbeiten wir an der Entwicklung von Wholesale-CBDC für Banken und andere Finanzinstitutionen, das für die Abwicklung von DLT-basierten Transaktionen verwendet werden kann.

In meinen Augen könnte Wholesale-CBDC ein Gamechanger sein und den Grundstein für ein ganzes digitales Ökosystem legen.

5 Trigger-Lösung der Bundesbank

Für uns als Eurosystem ist es essenziell, die Abwicklung kritischer Finanzmarkttransaktionen, also Zahlungen mit hohem Wert, in Zentralbankgeld sicherzustellen. Diese Abwicklung möchten wir auch für DLT-basierte Transaktionen ermöglichen. Ein erster Schritt auf diesem Weg ist die Erprobung von verschiedenen Wholesale-CBDC-Lösungen, um ein gemeinsames Verständnis zu schaffen und erste Erkenntnisse zu sammeln.

Dies gelingt nur durch praktische Tests, durch Explorationen. Derzeit untersuchen wir im Eurosystem drei sogenannte Interoperabilitätslösungen, die die DLT-Welt mit der Zahlungsverkehrsinfrastruktur verbinden. Diese Explorationsphase läuft von Mai bis November 2024. Wir als Bundesbank sind hier mit einer Lösung vertreten, der sogenannten Trigger-Lösung. Die Banca d´Italia und die Banque de France testen jeweils eigene Lösungen.

Die Trigger-Lösung basiert auf einer Brücke, die die DLT-Plattformen privater Finanzmarktakteure mit dem konventionellen Zahlungssystem, den TARGET-Services, verbindet.

Die gesamte Exploration erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Markt, mit insgesamt mehr als 60 Teilnehmern aus dem Finanz- und Technologiesektor, auch aus dem Kreis der BAI-Mitglieder. Die hohe Anzahl der Teilnehmer zeigt, wie groß das Interesse daran ist, DLT-Plattformen mit der Zahlungsverkehrsabwicklung der TARGET-Services zu verbinden und ist ein gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen der Zentralbank und den Akteuren des Finanzmarktes.

Die Trigger-Lösung ist aus unserer Sicht eine sehr gute Option, da sie schnell und einfach zu nutzen ist. Ihre Verlässlichkeit und Benutzerfreundlichkeit sind umfassend durch erfolgreiche Anwendungen im Rahmen der Eurosystem Exploratory Work dokumentiert. Die Trigger-Lösung ist die einzige Lösung in der Explorationsphase des Eurosystems, die bereits automatisiert an TARGET angeschlossen ist und schon heute die direkte (ohne manuelle Intervention) finale Zahlungsabwicklung in Zentralbankgeld ermöglicht. Außerdem führt die Trigger-Lösung zu keiner Liquiditätsfragmentierung, bietet einfachen Zugang für Marktteilnehmer, ermöglicht Programmierbarkeit und ist aufgrund ihrer genutzten Technologie zukunftsfähig.

Wir sind froh, dass wir nun von der theoretischen Forschung zu einem praktischen Ansatz übergehen. Es ist bemerkenswert zu sehen, wie der private und der öffentliche Sektor ihre Kräfte bündeln, um die Vorteile neuer Technologien für Kapitalmarkttransaktionen zu nutzen.

Aktuelle Anwendungsfälle zielen darauf ab, bestehende Geschäftsprozesse auf einer neuen Technologie aufzubauen, insbesondere für die Wertpapierabwicklung (Lieferung gegen Zahlung; DvP) und grenzüberschreitende Zahlungen (Zahlung gegen Zahlung; PvP).

Um ihnen ersteres, die Wertpapierabwicklung, einmal an einem konkreten Anwendungsfall zu verdeutlichen: Vor wenigen Wochen, Ende August, hat die KfW[2] erfolgreich eine digitale Anleihe in Form eines Kryptowertpapiers begeben und so den Transfer von Zentralbankgeld erstmals Blockchain-basiert abgewickelt. Zwischen Preissetzung und erfolgreicher Abwicklung lag nur ein einziger Tag. So ermöglichten die Blockchain-Technologie sowie unsere Trigger-Lösung mit der Brücke zu TARGET einen beschleunigten und effizienteren Abwicklungsprozess bei gleichzeitiger Senkung der operationellen Risiken.

Daher erscheint es auch wenig verwunderlich, dass die meisten Anwendungsfälle derzeit noch DvP-Transaktionen, also Wertpapierabwicklungen, widerspiegeln. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass PvP-Transaktionen mit einer Fremdwährung in naher Zukunft ebenfalls ein interessantes Thema werden. Erste vielversprechende Experimente sehen wir bereits im Rahmen der Eurosystem Exploratory Work.

Denn wir sehen auch bei grenzüberschreitenden Transaktionen erhebliches Verbesserungspotenzial. Die Abhängigkeit von nur wenigen Korrespondenzbanken sowie umständliche Transaktionsketten machen grenzüberschreitende Zahlungen langsam, intransparent und auch teuer.

Mit einer Wholesale-CBDC-Lösung wie unserer Trigger-Lösung könnten wir Vorteile wie beispielsweise einen höheren Automatisierungsgrad am Finanzmarkt unterstützen. So können auch komplexe Kapitalmarkttransaktionen effizienter gestaltet werden: kostengünstiger, schneller und mit weniger Abstimmungsaufwand.

Die grundlegende Idee der Distributed-Ledger-Technologie geht aber weit über die bloße Effizienzsteigerung hinaus. Das wirklich Faszinierende an DLT ist die Möglichkeit, eine völlig neue Finanzmarktinfrastruktur zu schaffen, die Vermögenswerte, Geld und Informationen auf einer ganzheitlichen Plattform integriert. Mit Blick in die Zukunft könnte DLT so nicht nur grenzüberschreitende Zahlungen verändern, sondern auch die Welt der digitalen Transaktionen insgesamt nahtlos, automatisiert und hoch effizient gestalten. Dies würde auch die Entwicklung der europäischen Kapitalmarktunion unterstützen, die darauf abzielt, die Kapitalmärkte der EU-Mitgliedstaaten zu integrieren und zu harmonisieren, um den freien Kapitalfluss zu fördern. Davon profitiert insbesondere auch der Finanzplatz Deutschland.

6 Schluss

Meine Damen und Herren,

mit dem digitalen Euro für Alltagszahlungen und der Diskussion neuer Formen der Zentralbankgeldabwicklung für Banken und andere Finanzinstitutionen arbeitet das Eurosystem an zwei wichtigen Grundpfeilern für das digitale Ökosystem der Zukunft. Dies bietet uns als Zentralbanken, aber auch der Finanzindustrie und den Bürgerinnen und Bürgern, immense Potenziale, Europas Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Ich freue mich schon darauf, und hoffe, dass ich Sie mit meiner Begeisterung anstecken konnte.

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 

Fußnoten:

  1. Speech by Piero Cipollone, Member of the Executive Board of the ECB, at the ECB conference on “An innovative and integrated European retail payments market”, 24. April 2024
  2. Pressemitteilung KfW vom 29.08.2024