Glossar
Was finde ich in dieser Rubrik?
Fachbegriffe lassen sich leider nicht immer vermeiden - insbesondere bei so komplexen Themen wie der Geldpolitik. In unserem Glossar finden Sie daher eine Vielzahl von Begriffen kurz erklärt und alphabetisch sortiert.
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Die Saisonbereinigung ist eine statistische Methode, mit der regelmäßige jahreszeitliche Einflüsse aus Zeitreihen herausgefiltert werden können, damit die konjunkturelle und trendmäßige Wirtschaftsentwicklung klarer erkennbar wird. Darüber hinaus können mit dem Saisonbereinigungsverfahren aber auch kalenderbedingte Unregelmäßigkeiten ausgeschaltet werden, wenn diese bekannt sind, wie beispielweise die von Jahr zu Jahr wechselnde Lage von Feiertagen und Ferien, die die Wirtschaftstätigkeit in den einzelnen Monaten und Quartalen beeinflusst.
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Das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz ist ein im Jahre 2015 in Kraft getretenes Gesetz, welches die europäische Richtlinie zur Sanierung und Abwicklung von Kreditinstituten in deutsches Recht umsetzt. Es enthält u. a. die Vorschriften zur Sanierungs- und Abwicklungsplanung sowie zur Frühintervention und regelt die geordnete Abwicklung einer Bank. Übergeordnetes Ziel ist es, Schieflagen von Instituten bewältigen zu können, ohne die Finanzstabilität zu gefährden und Steuergelder einzusetzen.
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Das Satelliten-Hologramm ist ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal auf den 100- und 200-Euro-Banknoten, bei deren Kippen sich ganz oben im Hologramm-Streifen kleine €-Symbole um die Wertzahl bewegen. Unter direktem Licht sind die €-Symbole besser zu erkennen.
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Als Schattenbanken werden nach Definition des Finanzstabilitätsrats diejenigen Akteure und Aktivitäten auf den Finanzmärkten bezeichnet, die bankähnliche Funktionen (insbesondere im Kreditvergabeprozess) wahrnehmen, aber keine Banken sind und somit nicht der Regulierung für Kreditinstitute unterliegen. Regulierte Kreditinstitute können manche Geschäfte an spezialisierte Schattenbanken auslagern und so – durchaus legal – Regulierungsmaßnahmen umgehen. Da die Finanzkrise gezeigt hat, dass vom Schattenbankensystem systemische Risiken ausgehen können, wird inzwischen auf globaler Ebene sowie auf EU-Ebene eine Regulierung angestrebt. Schattenbanken sind im Prinzip kein Teil der halblegalen oder illegalen „Schattenwirtschaft“, aber – wie überall sonst – gibt es auch Schattenbanken, die halblegal in einer rechtlichen Grauzone oder illegal agieren.
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Eigene Wechsel der öffentlichen Hand mit einer Laufzeit von wenigen Tagen bis zu sechs Monaten. Sie werden als Diskontpapiere begeben, d. h. der Erwerber zahlt nur den abgezinsten Wechselbetrag und erhält bei Fälligkeit den Neubetrag zurück.
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Ein Scheck ist eine Urkunde, die als Instrument des bargeldlosen Zahlungsverkehrs in gesetzlich vorgeschriebener Form die unbedingte Anweisung eines Kunden an seine Bank enthält, eine bestimmte Summe an den Scheckeinreicher zu zahlen. Mit der Tendenz zur beleglosen Abwicklung des Zahlungsverkehrs – im Handel vor allem durch Debitkarten – hat der Scheck in Deutschland zunehmend an Bedeutung verloren.
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Bei Scheidemünzen liegt der Materialwert unter dem Nennwert, den die Münze repräsentiert. Früher dienten sie zur Unterteilung (Scheidung) der Gold- oder Silberwährungsmünzen, deren Nennwert ihrem Metallwert entsprach. Heute sind, seit man Gold- oder Silberwährungen aufgegeben hat, praktisch alle Verkehrsmünzen Scheidemünzen, auch die gängigen Euro-Münzen.
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Ein Schnelltender ist dasjenige Tenderverfahren, mit dem das Eurosystem die Geschäftsbanken kurzfristig mit Zentralbankgeld versorgt. Schnelltender werden innerhalb weniger Stunden abgewickelt (Ankündigung, Abgabe der Gebote, Zuteilung, Gutschrift). Durch das kurzfristige Bereitstellen von Zentralbankgeld kann das Eurosystem rasch auf die Bedingungen am Geldmarkt einwirken. Schnelltender lassen sich als Zinstender oder als Mengentender durchführen. Sie werden im Eurosystem jedoch nur situationsabhängig und lediglich in Ausnahmefällen eingesetzt. Üblicherweise werden die Refinanzierungsgeschäfte hingegen mittels Standardtendern abgewickelt.
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Die Schuldenbremse in Deutschland ist eine im Grundgesetz festgeschriebene Haushaltsregel, um die langfristige Tragfähigkeit der Haushalte von Bund und Ländern zu sichern und deren finanzielle Handlungsspielräume zu erhalten. Die Neuregelung des Jahres 2011 macht Bund und Ländern verbindliche Vorgaben zum schrittweisen Abbau ihrer Haushaltsdefizite. Von 2016 an darf die strukturelle, also nicht konjunkturbedingte, jährliche Nettokreditaufnahme des Bundes maximal 0,35 Prozent des Bruttoinlandsproduktes betragen. Den Ländern ist ab 2020 keine Nettokreditaufnahme mehr gestattet. Ausnahmen vom Neuverschuldungsverbot sind unter bestimmten Bedingungen aber zulässig.
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Ein Schuldenschnitt bedeutet eine nachträgliche Verringerung des ursprünglich vereinbarten Rückzahlungsbetrags einer Anleihe oder eines Kredits, zum Beispiel aufgrund einer Einigung zwischen Gläubiger und Schuldner oder Gläubiger und Konkursverwalter. Hält ein Gläubiger beispielsweise eine Anleihe im Nennwert von 100 Euro, und es wird ein Schuldenschnitt in Höhe von 30 Prozent vereinbart, so erhält der Gläubiger lediglich 70 Euro zurück.
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Im Rahmen eines Schuldscheindarlehens wird, meist mittel- bis langfristig, ein Großdarlehen gegen Aushändigung einer Urkunde – des Schuldscheins – gewährt. Schuldscheindarlehen werden hauptsächlich von Unternehmen und öffentlichen Stellen zur Mittelbeschaffung verwendet. Nach der Tilgung kann der Schuldner die Rückgabe des Schuldscheins verlangen. Der Schuldschein ist kein Wertpapier; er muss nicht wie ein Wertpapier zu den schwankenden Marktpreisen bilanziert werden, sondern wird wie ein Kredit bilanziert.
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Mit einer Schuldverschreibung überlässt der Inhaber der Schulverschreibung (Gläubiger) dem Aussteller der Schuldverschreibung (Emittent) einen bestimmten Betrag für eine gewisse Zeit. Der Emittent verpflichtet sich, dem Gläubiger diesen Betrag am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Außerdem zahlt er ihm nach einem festgelegten Modus Zinsen. Der Emittent beschafft sich mit einer Schuldverschreibung Kapital, der Gläubiger erhält eine verzinsliche Geldanlage. Emittenten von Schuldverschreibungen sind staatliche Stellen (öffentliche Anleihen), Banken (Bankschuldverschreibungen, Pfandbriefe) und Industrieunternehmen (Industrieobligationen). Im Gegensatz zu den gedeckten Schuldverschreibungen kann sich der Gläubiger im Falle der Insolvenz des Emittenten nur aus der Konkursmasse befriedigen. Bei den gedeckten Schuldverschreibungen hingegen erhält der Gläubiger im Insolvenzfall des Emittenten Zahlungen aus dem Sicherheiten-Pool, der nicht in die Konkursmasse eingeht.
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Der Begriff Seigniorage bezeichnete ursprünglich den Gewinn, den ein Münzherr („Seigneur“) aus der Herstellung von Münzen erzielen konnte. Die Seigniorage entstand in jener Zeit aus der Differenz zwischen den Rohmaterial- und Produktionskosten auf der einen Seite und dem Nennwert der Münzen auf der anderen Seite oder aus einer Gebühr, die Privatleute dafür entrichten mussten, dass der Münzherr gestattete, das von ihnen beigebrachte Edelmetall zu Münzen zu prägen. Trotz der geänderten Rahmenbedingungen wird der Begriff Seigniorage auch heute noch verwendet, allerdings mit schwammiger und im Detail unklarer Bestimmung, mal im Sinne von Gewinn aus der Geldschöpfung einer Zentralbank, mal ganz allgemein als Synonym für den Gewinn einer Zentralbank.
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Das Sekundäreinkommen ist ein Bestandteil der Leistungsbilanz. Es umfasst regelmäßige grenzüberschreitende Zahlungen, denen keine erkennbare Leistung der anderen Seite gegenübersteht. Hierzu zählen beispielsweise Überweisungen der im Inland beschäftigten ausländischen Arbeitnehmer in ihre Heimatländer. Auch Zahlungen des Staates an internationale Organisationen und Leistungen der Entwicklungshilfe werden unter dem Sekundäreinkommen erfasst. Vom Sekundäreinkommen ist das Primäreinkommen abzugrenzen.
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Der Sekundärmarkt ist der dem Primärmarkt nachgelagerte Teil des Kapitalmarktes. Die am Primärmarkt erstmals ausgegebenen Finanztitel können von den Erstbesitzern am Sekundärmarkt an neue Investoren weiterveräußert werden. Der wichtigste Sekundärmarkt ist die Börse. Der Sekundärmarkt ermöglicht den Kapitalaustausch zwischen Anlegern und darüber hinaus werden durch Angebot und Nachfrage Preise gebildet und Finanztitel bewertet. Daher handelt es sich um einen Markt mit Preisanpassung.
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Der SEPA-Clearer ist ein Zahlungsverfahren der Deutschen Bundesbank zur Abwicklung von nationalen und grenzüberschreitenden Interbankenzahlungen im SEPA-Format. Kreditinstitute können im Rahmen des Elektronischen Massenzahlungsverkehs (EMZ), einer Zahlungsverkehrsplattform der Bundesbank, über den SEPA-Clearer Überweisungen und Lastschriften vornehmen. Der SEPA-Clearer ist als Nebensystem an die TARGET2-Plattform angebunden. Die Verbuchung aller Zahlungen erfolgt über Konten, die auf der TARGET2-Plattform geführt werden.
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Der Sicherheitsfaden ist ein Sicherheitsmerkmal der Euro-Banknoten. Im Gegenlicht wird er als dunkler Streifen mit heller Schrift in der Mitte der Banknote sichtbar.
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Als Sicherheitsmerkmale werden Bestandteile der Euro-Banknoten bezeichnet, die eine eindeutige Identifikation der Echtheit erlauben und so illegale Fälschungen verhindern sollen. Zu den Sicherheitsmerkmalen zählen das verwendete Spezialpapier, die darin enthaltenen fluoreszierenden Fasern, ein Durchsichtselement, das Wasserzeichen, mehrere fühlbare Druckbilder, der Sicherheitsfaden, ein Porträt- und ein Satelliten-Hologramm im Hologramm-Streifen und der Glanzstreifen sowie bei größeren Stückelungen der ersten Euro-Serie ein Farbwechselelement. Letztgenanntes Element wurde zur so genannten Smaragdzahl der neuen Europa-Serie weiterentwickelt und kommt in der Europa-Serie bei allen Stückelungen zum Einsatz.
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Als Sicherheitsmerkmale werden Bestandteile der Euro-Münzen bezeichnet, die eine eindeutige Identfikation der Echtheit erlauben und so illegale Fälschungen verhindern sollen. Dazu gehören die ausgeprägte Konturierung der Münzbilder, die Zweifarbigkeit der 1- und 2-Euro-Münzen, die eingeprägte Schrift auf dem Münzrand sowie die leichte Magnetisierung der 1- und 2-Euro-Münzen sowie die starke Magnetisierung der 1-, 2- und 5-Cent-Münzen.
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Als Sichteinlage bezeichnet man das Guthaben auf einem Bankkonto, über das der Kunde jederzeit verfügen kann, sei es, dass er sich das Guthaben in bar auszahlen lässt, sei es, dass er es für den bargeldlosen Zahlungsverkehr nutzt. Für die Bank stehen diese Einlagen, anders als Spar- und Termineinlagen, also nur "auf Sicht" zur Verfügung.
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In der Fachsprache der europäischen Bankenaufsicht ist ein signifikantes (oder: „bedeutendes“) Institut eine Bank, der solche Bedeutung beigemessen wird, dass die EZB sie direkt beaufsichtigt. Als signifikant betrachtet werden die drei größten Banken eines teilnehmenden Staates, Banken mit direkter EFSF-/ESM-Unterstützung und Banken mit einer Bilanzsumme von mehr als 30 Mrd. Euro oder 20 % des nationalen Bruttoinlandsprodukts (bei einer Bilanzsumme von mindestens 5 Mrd. Euro). Die EZB kann darüber hinaus im Einzelfall eine grenzüberschreitend tätige Bank für signifikant erklären. Insgesamt hat die EZB rund 125 Banken mit einer Bilanzsumme von über 80 Prozent der aggregierten Bankbilanz aller beaufsichtigten Kreditinstitute als signifikant definiert. Die direkte Aufsicht hierüber erfolgt mikroprudenziell, also einzelinstitutsbezogen, während die Aufsicht über „systemrelevante Banken“ der makroprudenziellen, also systembezogenen, Aufsicht zugeordnet ist.
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Als „Single Rule Book“ wird in der Fachsprache der europäischen Bankenaufsicht das einheitliche Regelwerk bezeichnet, welches das europäische Bankenaufsichtsrecht europaweit harmonisiert. Es sorgt für einen einheitlichen Rechtsrahmen unter den teilnehmenden Ländern und verhindert so regulatorische Arbitrage. Das Single Rule Book umfasst eine Reihe von Gesetzestexten, darunter u.a. die Capital Requirements Directive IV und die Capital Requirements Regulation. Das Single Rule Book legt die gesetzlichen Grundlagen der Europäischen Bankenunion, dabei insbesondere auch für den Einheitlichen Aufsichtsmechanismus und den Einheitlichen Abwicklungsmechanismus.
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Als “Sixpack” wird ein Paket von fünf EU-Verordnungen und einer EU-Richtlinie bezeichnet, die im Dezember 2011 in Kraft getreten sind. Die Regelungen des „Sixpacks“ verschärfen zum einen den bisherigen Stabilitäts- und Wachstumspakt durch quasi-automatische Sanktionen, zum anderen bilden sie die Grundlage für die Anwendung des Makroökonomischen Ungleichgewichtsverfahren (Macroeconomic Imbalances Procedure – MIP).
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Als Smaragdzahl wird ein spezielles Sicherheitsmerkmal der neuen Europa-Serie der Euro-Banknoten verstanden. Sie ist eine Zahl auf der Vorderseite der Banknoten links unten. Beim Kippen der Banknote bewegt sich darauf ein Lichtband auf und ab. Je nach Blickwinkel verändert sich die Farbe der Zahl von Smaragdgrün zu Tiefblau.
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Die SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist eine von Banken gegründete genossenschaftliche Institution, die ein Netzwerk für den Austausch von elektronischen Nachrichten, insbesondere Zahlungsnachrichten, betreibt. Eine SWIFT-Zahlungsnachricht ist lediglich ein Zahlungsauftrag, die Abwicklung der Zahlung erfolgt über ein Zahlungssystem oder Korrespondenzbankenbeziehungen.
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Die (Solvabilitätsverordnung, SolvV; vollständige Bezeichnung: Verordnung zur angemessenen Eigenmittelausstattung von Instituten, Institutsgruppen, Finanzholdinggruppen und gemischten Finanzholdinggruppen) wurde im Jahre 2014 neu gefasst. Seither regelt sie im Wesentlichen die aufsichtliche Zulassung und Überprüfung der nach Basel II, Säule 1 vorgesehenen internen Modelle, mit denen Banken – soweit sie die aufsichtliche Zulassung haben - die regulatorische Mindestkapitalanforderung berechnen können.
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Solvency II regelt – in Anlehnung an Basel II – Kapitalanforderungen, Risikomanagement und Offenlegungspflichten für den Versicherungssektor der EU. Die Richtlinie ist seit 2016 in Kraft.
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Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) ist ein Sonderfonds des Bundes, der im Oktober 2008 im Rahmen des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes errichtet wurde. Er wird bislang von der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) verwaltet. Der SoFFin hat die Aufgabe, das Finanzsystem in Deutschland zu stabilisieren. Der Fonds kann von Banken emittierte Schuldverschreibungen garantieren, sich an Finanzunternehmen beteiligen und so deren Eigenkapital erhöhen, ferner Risikopositionen der Banken durch Ankauf übernehmen. Weiter konnten Banken bis zum 31.12.2014 unter dem Dach der FMSA eigene Abwicklungsanstalten ("Bad Banks") errichten. Der SoFFin wurde für neue Maßnahmen Ende 2015 endgültig geschlossen. Die Verwaltung des SoFFin und das Management der verbleibenden Beteiligungen wurden 2018 in die Finanzagentur eingegliedert.
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Sonderziehungsrechte (SZR) sind vom Internationalen Währungsfonds (IWF) geschaffenes Buchgeld, das zu den internationalen Währungsreserven zählt. Der IWF kann seinen Mitgliedern SZR zuteilen, um einem weltweiten Mangel an Liquidität vorzubeugen. Der Wert eines SZR entspricht dem Marktwert eines Währungskorbs, der sich aus den fünf wichtigsten Weltwährungen (US-Dollar, Euro, Renminbi, Yen und britisches Pfund) in gewichteter Form zusammensetzt. Nur der IWF, die Währungsbehörden der Mitgliedsländer und andere eigens zugelassene offizielle Stellen können die „künstliche Währung“ SZR für finanzielle Transaktionen untereinander verwenden.
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Als Sorten werden in der Fachsprache der Banken ausländische Münzen und Banknoten bezeichnet. Auf eine fremde Währung lautende Guthaben oder Forderungen in Form von Buchgeld oder Wertpapieren heißen „Devisen“ und zählen nicht zu den Sorten.
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Ein Sparbrief ist ein von fast allen Banken und Sparkassen unter unterschiedlichen Bezeichnungen ausgegebenes Papier zur mittel- und langfristigen Fremdmittelbeschaffung. Die Sparbriefe nehmen eine Mittelstellung zwischen den Spareinlagen und den börsenfähigen Schuldverschreibungen ein. Rechtlich handelt es sich um Einlagen.
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Eine Spareinlage ist eine Einlage, die der Einleger für längere Zeit mit offener Laufzeit anlegt. Will der Einleger seine Spareinlage auflösen, muss er normalerweise bestimmte, bei der Anlage vereinbarte Kündigungsfristen beachten. Die gesetzliche Kündigungsfrist beträgt mindestens drei Monate. Spareinlagen werden von den Banken auf Sparkonten geführt. Dem Sparer wird zum Beleg oft eine besondere Urkunde wie beispielsweise ein Sparbuch ausgehändigt. Spareinlagen dürfen nicht für den Zahlungsverkehr benutzt werden. Der Zins für Spareinlagen ist typischerweise höher als der Zins für Sichteinlagen. Der Sparzins ist meist variabel, d. h. er wird in gewissen Abständen an die Entwicklung des allgemeinen Zinsniveaus angepasst.
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Eine Sparkasse ist ein – in der Regel kommunal getragenes – öffentlich-rechtliches Kreditinstitut, das praktisch alle Arten von Bankgeschäften betreibt. Die Bezeichnung als Sparkasse ist in § 40 des Kreditwesengesetzes besonders geschützt. In der Finanzkrise haben sich Sparkassen durch ihre regionale Verankerung, ihre breite Einlagenfinanzierung und meist geringe Größe als risikoabschirmend und damit stabilisierend für das Finanzsystem erwiesen.
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Eine Special Purpose Acquisition Company (SPAC) ist eine Gesellschaft ohne Geschäftsbetrieb, welche ausschließlich zur Kapitalbeschaffung durch einen Börsengang gegründet wird. Im zweiten Schritt strebt ein SPAC die Übernahme eines bestehenden, noch nicht an der Börse gelisteten Unternehmens an. Dafür hat der verantwortliche Initiator des SPACs in der Regel zwischen zwölf und 24 Monaten Zeit. Ziel eines SPACs ist es, dass auch vergleichsweise kleine Unternehmen schneller und günstiger an der Börse gelistet werden können. Meist werden den Investoren bestimmte Einheiten („Units“) bestehend aus einer Stammaktie und der Möglichkeit zum Erwerb weiterer Aktien (Bezugsrecht) des zu übernehmenden Unternehmens angeboten. Die Rendite der Investoren bildet sich hauptsächlich aus dem Kursgewinn der jeweiligen Stammaktie.
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Der Begriff Spezialbank beschreibt Banken mit speziellen Tätigkeitsfeldern und dient der Abgrenzung zu den Universalbanken. Zu den Spezialbanken gehören Realkreditinstitute, Bausparkassen, Banken mit Sonderaufgaben und sonstige Spezialbanken. Realkreditinstitute wie Hypothekenbanken gewähren langfristige Darlehen für den Bau von Immobilien oder zur Finanzierung öffentlicher Projekte. Bausparkassen sammeln bei Sparern Geld ein und vergeben an andere Bausparer gemäß eines Zuteilungsplans Darlehen. Kreditinstitute mit Sonderaufgaben wie z.B. die Kreditanstalt für Wiederaufbau unterstützen langfristige Finanzierungen von Investitionen; die sonstigen Spezialbanken sind meist Bürgschaftsbanken und Wohnungsunternehmen mit Spareinrichtung.
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Die Spitzenrefinanzierungsfazilität ist ein geldpolitisches Instrument des Eurosystems, über das sich die Banken auf eigene Initiative von der Zentralbank Liquidität bis zum nächsten Geschäftstag beschaffen können – gegen notenbankfähige Sicherheiten und zu einem vorgegebenen Zinssatz. Über die Spitzenrefinanzierungsfazilität können Banken ihren Liquiditätsbedarf kurzfristig decken. Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet im Allgemeinen die Obergrenze für den Tagesgeldsatz am Geldmarkt und ist somit einer der Leitzinssätze des Eurosystems.
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Als Spread (von englisch "spread": Spanne) wird in der Börsensprache ganz allgemein eine Preisdifferenz bezeichnet. Im Wertpapierhandel versteht man unter dem Spread die Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufskurs, den ein Händler zu einem bestimmten Zeitpunkt für ein Wertpapier stellt. Am Anleihemarkt bezeichnet Spread die Abweichung zwischen der Rendite einer bestimmten Anleihe und einem Referenzzinssatz. Bei Anleihen ist der Spread umso höher, je schlechter die Bonität des Anleiheschuldners ist. Auch der Unterschied in der Bewertung ähnlicher Basiswerte, die sich in einem Aspekt unterscheiden – wie beispielsweise der Laufzeit oder der Währung, auf die sie lauten – wird als Spread bezeichnet.
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Bei einem Squeeze-out nimmt ein Mehrheitsaktionär sein Recht wahr, Minderheitsaktionäre aus einer Aktiengesellschaft auszuschließen, indem er sie verpflichtet, ihm ihre Anteile gegen eine Barabfindung abzutreten. Das Aktiengesetz ermöglicht dies einem Aktionär, der direkt oder über von ihm abhängige Unternehmen mindestens 95% des Grundkapitals einer Aktiengesellschaft hält.
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Als SSM-Länder gelten alle Länder, die am Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism, SSM) der Europäischen Zentralbank (EZB) teilnehmen und sich somit der europäischen Bankenaufsicht unterwerfen. Dies sind automatisch alle Länder des Eurosystems sowie darüber hinaus EU-Mitgliedstaaten, die nicht dem Eurogebiet angehören, aber freiwillig eine enge Zusammenarbeit mit der EZB eingehen. Außerdem werden die EZB und die zuständigen Behörden der nicht teilnehmenden EU-Länder eine Vereinbarung (Memorandum of Understanding) treffen, in der ihre Zusammenarbeit bei der Ausübung der Aufsichtsaufgaben festgelegt wird.
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Der Stabilitäts- und Wachstumspakt ist ein regelbasierter Rahmen für die Koordinierung und Überwachung der nationalen Finanzpolitiken in den EU-Staaten. Der Pakt geht auf eine Entschließung des Europäischen Rates vom Juni 1997 und zwei Verordnungen des Rates aus demselben Jahr zurück. Er wurde seither mehrfach novelliert. In dem Pakt verpflichten sich die EU-Länder, auch nach Einführung des Euro dauerhaft und nachhaltig Haushaltsdisziplin zu wahren. Ein wesentliches Element des Pakts ist, dass die EU-Staaten mittelfristig nahezu ausgeglichene öffentliche Haushalte anzustreben haben. Die Obergrenze für die jährlichen Haushaltsdefizite liegt grundsätzlich bei 3 Prozent, der Schuldenstand soll höchstens 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts betragen. Höhere Defizite sind nur in begründeten Ausnahmefällen zugelassen. Bei Verstößen gegen die Regeln können EU-Kommission und Ecofin-Rat ein Defizitverfahren in Gang setzen, das empfindliche Sanktionen zur Folge haben kann.
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Stablecoins sind digitale Token von privaten Emittenten, die Geldfunktionen erfüllen können. Sie bilden üblicherweise den Wert einer Währung nach und müssen keine Forderung gegenüber dem Emittenten selbst darstellen, sondern können zum Beispiel durch Sichteinlagen verschiedener Währungen, Wertpapiere oder andere Vermögenswerte gedeckt sein.
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in englischer Sprache
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Der Begriff Stagflation ist eine Kombination der Wörter Stagnation und Inflation. Stagflation bezeichnet eine wirtschaftliche Situation, in der hohe Preissteigerungen und ausbleibendes Wirtschaftswachstum – mit der Folge hoher Arbeitslosigkeit – gleichzeitig auftreten. Dazu kann es beispielweise kommen, wenn nachfragebelebende Maßnahmen der Finanzpolitik aufgrund von schockartigen Kostensteigerungen zu Preissteigerungen führen, nicht aber zu einem Beschäftigungszuwachs.
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Ein Standardtender ist dasjenige Tenderverfahren, mit dem das Eurosystem seine Refinanzierungsgeschäfte mit den Geschäftsbanken durchführt. Mittels dieser Operationen wird dem Bankensystem Zentralbankgeld bereitgestellt. Ein Standardtender wird innerhalb von drei Tagen abgewickelt (Ankündigung, Abgabe der Gebote, Zuteilung, Gutschrift). Standardtender werden für Hauptrefinanzierungsgeschäfte und längerfristige Refinanzierungsgeschäfte verwendet. Sie lassen sich als Zinstender oder als Mengentender durchführen. Um einen Tender im Bedarfsfall rascher abzuwickeln, kann das Eurosystem alternativ einen Schnelltender nutzen, der in nur wenigen Stunden abgewickelt wird.
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Um die Sicherheit im Zahlungsverkehr zu verbessern, wurde im Rahmen der Überarbeitung der Richtlinie über Zahlungsdienste im Binnenmarkt (Payment Services Directive 2, PSD2) die Verpflichtung zur sog. "starken Kundenauthentifizierung" aufgenommen. Diese erfolgt, wenn ein Zahler online auf sein Konto zugreift, einen elektronischen Zahlungsvorgang auslöst oder über einen Fernzugang eine Handlung vornimmt, die das Risiko eines Betrugs im Zahlungsverkehr oder anderen Missbrauch birgt. Die starke Kundenauthentifizierung schreibt die Authentifizierung über die Verwendung von zwei Faktoren aus den unterschiedlichen Merkmalen Wissen (z.B. Passwort, Code, PIN), Besitz (z.B. Token, Smartphone) und Inhärenz (z.B. Fingerabdruck, Stimmerkennung) vor. Die neuen Anforderungen sind bis zum 14. September 2019 umzusetzen.
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STEP2 ist ein von EBA CLEARING betriebenes Zahlungssystem für Massenzahlungen in Euro. Über STEP2 können sowohl SEPA-Überweisungen als auch SEPA-Lastschriften abgewickelt werden. Die EBA CLEARING ist ein privates Unternehmen im Besitz privater Banken, die mit der Euro Banking Association (EBA), einem Verband europäischer Banken kooperiert; sie betreibt mehrere bedeutende Zahlungsverkehrsplattformen.
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Mit einem Stresstest werden in einer Simulation die Auswirkungen extremer Marktentwicklungen auf die Bilanzpositionen einer Bank oder Versicherung berechnet, um so Risiken für die Zahlungsfähigkeit dieser Institute aufzuspüren und zu bewerten. Die Bundesbank führt regelmäßig Makrostresstests durch, indem sie mit Hilfe eines statistischen Modells für verschiedene Szenarien die Entwicklung des Kreditrisikos und des Zinsergebnisses prognostiziert. Bei Mikrostresstests – wie dem Marktrisikostresstest – wird eine Auswahl von Banken gebeten, auf Basis vorgegebener Szenarien die Marktwertveränderungen ihrer eingegangenen Positionen in Prozent des haftenden Eigenkapitals zu ermitteln.
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Die Strukturelle Liquiditätsquote (oder auch: Stabile Finanzierungskennziffer; Net Stable Funding Ratio, NSFR) ist eine Kennziffer der Bankaufsicht. Mit ihr wird gemessen, in welchem Umfang eine Bank ihre Engagements mittel- und langfristig refinanziert hat. Die NSFR-Vorschrift soll eine nachhaltige und stressresistente Finanzierung der Aktivgeschäfte sowie der außerbilanziellen Aktivitäten einer Bank sicherstellen. Die Kennziffer entspricht dem Verhältnis der dauerhaft verfügbaren Refinanzierung (darunter Eigenkapital und langfristige Verbindlichkeiten) zu der erforderlichen stabilen Refinanzierung. Die Mindestquote beträgt 100%. Die NSFR-Regelung soll im Jahr 2021 angewendet werden.
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Strukturelle Operationen zählen zu den geldpolitischen Instrumenten, mit denen die Zentralbank die Liquiditätsposition des Bankensystems gegenüber dem Eurosystem anpassen kann. Sie können über befristete Transaktionen, Outright-Geschäfte oder die Emission von Schuldverschreibungen der EZB erfolgen.
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Ständige Fazilitäten zählen zu den geldpolitischen Instrumenten des Eurosystems, die die Banken täglich auf eigene Initiative in Anspruch nehmen können. Das Eurosystem bietet zwei ständige Fazilitäten an, die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität. Die Zinssätze der ständigen Fazilitäten bilden einen Zinskorridor, innerhalb dessen sich der Tagesgeldzins am Geldmarkt bewegt. Als Leitzinsen geben sie Signale über den allgemeinen Kurs der Geldpolitik.
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Die Stückelung bezeichnet die Nominalwertreihung einer Münz- und Banknotenserie. Die Stückelung der Euro-Münzen beträgt 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Euro-Cent sowie 1 und 2 Euro, die der Euro-Banknoten 5, 10, 20, 50, 100, 200 und 500 Euro.
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Unter einem Subprime-Kredit versteht man einen Kredit an einkommensschwache Schuldner mit minderwertiger („subprime“) Bonität.
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Als Subprime-Krise wird die Banken- und Finanzkrise bezeichnet, die im Sommer 2007 aufgrund von notleidenden Krediten am Immobilienmarkt in den USA ausbrach und bald danach auf Europa übergriff. Ihren Namen erhielt die Krise von den Krediten, die amerikanische Banken an einkommensschwache Schuldner mit schlechter („subprime“) Bonität für Hauskäufe ausgegeben hatten. Ein großer Teil der Subprime-Kredite wurde anschließend verbrieft und in Form von Wertpapieren an Investoren weltweit verkauft, weshalb sich die Krise global ausbreiten konnte. Die Krise brach aus, weil im Laufe der Zeit immer mehr der Kreditnehmer nicht mehr in der Lage waren, die fälligen Zins- und Tilgungszahlungen zu leisten. In der Folge lösten Notverkäufe von Eigenheimen einen starken Preisverfall am amerikanischen Markt für Wohnimmobilien aus.
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Das Supervisory Board (Aufsichtsgremium) ist in der Fachsprache der Bankenunion das zentrale Leitungsgremium des Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (Single Supervisory Mechanism, SSM). Das Aufsichtsgremium übernimmt die Planung und Ausführung der Aufgaben in der Bankenaufsicht, die auf die Europäische Zentralbank übertragen wurden. Das Aufsichtsgremium hat allerdings keine eigenen beschlussfassenden Befugnisse, sondern legt dem EZB-Rat Entscheidungsvorschläge vor; diese gelten als angenommen, wenn der EZB-Rat nicht widerspricht. Der oder die Vorsitzende des Board wird von den Mitgliedsländern für eine einmalige Amtszeit von fünf Jahren bestellt. Die Stellvertretung wird von einem Mitglied des Direktoriums der EZB wahrgenommen. Des Weiteren gehören dem Board vier Vertreter der EZB und jeweils ein Vertreter der nationalen Aufsichtsbehörden der Mitgliedsstaaten an. Das Gremium wird von einem Lenkungsausschuss unterstützt, in dem die Mitglieder des Boards in kleinerer Zusammensetzung Sitzungen und Beschlüsse vorbereiten. Den deutschen Vertreter im Aufsichtsgremium stellt die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, die einen Vertreter der Bundesbank zu den Sitzungen mitbringen kann.
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Mehr zum Thema
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Sustainable Finance bzw. Nachhaltigkeit im Finanzsystem bezeichnet den Einbezug von Umwelt-, sozialen - und Unternehmensführungsaspekten (Environmental, Social, Governance; kurz ESG) in die Entscheidungen von Finanzakteuren. Dies umfasst beispielweise die Vermeidung von Kinderarbeit bei der Herstellung von Produkten sowie einen angemessenen Umgang mit Korruptionsrisiken innerhalb des Unternehmens. Eng verbunden mit dem Konzept ist auch der Begriff „Green Finance“, welcher den Schwerpunkt auf ökologische Nachhaltigkeit und den Schutz des Klimas legt. Da ökologische Nachhaltigkeit als Teil von Sustainable Finance oft als am relevantesten beurteilt wird, werden die Begriffe „Green Finance“ und „Sustainable Finance“ manchmal synonym verwendet.
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Als Swapgeschäft (von englisch: to swap, austauschen) wird ganz allgemein ein Austauschgeschäft bezeichnet. Gängige Swap-Varianten sind Zinsswaps, Devisenswaps, und Kreditausfallswaps. Devisenswapgeschäfte zählen zu den geldpolitischen Instrumenten des Eurosystems.
Interner Link
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Der Swapsatz ist die Differenz zwischen dem Termin- und dem Kassakurs einer Devise, bezogen auf den Kassakurs.
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Systemisches Risiko bezeichnet das Risiko, dass Schwierigkeiten eines oder mehrerer Marktteilnehmer und/oder deren Anpassungsreaktionen die Funktionsfähigkeit und damit die Stabilität des Finanzsystems gefährden. In einem Finanzsystem reagieren Marktteilnehmer permanent auf sich verändernde Rahmenbedingungen. Sie ändern ihre Erwartungen in Bezug auf Preise, z.B. von Aktiva oder Devisen, oder die Eintrittswahrscheinlichkeit makroökonomisch bedeutsamer Ereignisse, z.B. Konjunktureinbrüche oder Handelskonflikte. Sie reagieren auch auf erwartet oder unerwartet eintretende Verluste. In beiden Fällen kann es sich um kontinuierliche Anpassungen oder um abrupte oder außergewöhnliche Veränderungen (Schocks) handeln. Schocks können auf einzelne Marktteilnehmer beschränkt sein oder viele Marktteilnehmer gleichzeitig betreffen. Treffen Schocks auf Verwundbarkeiten im Finanzsystem, können Schwierigkeiten eines oder mehrerer Marktteilnehmer oder deren Anpassungsreaktionen die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen des ursprünglichen Schocks übermäßig verstärken und so die Finanzstabilität gefährden. Eine solche gesamtwirtschaftlich bedeutsame Verstärkung kann beispielsweise durch unerwartet hohe Verluste im Finanzsystem entstehen. Sinken die Eigenkapitalquoten von Marktteilnehmern in die Nähe dessen, was der Finanzmarkt oder die Aufsicht einfordern, dürften sie versuchen ihre Bilanzen zu „reparieren“, um die Kapitalquoten wieder zu erhöhen. Dafür können Wertpapiere verkauft werden oder auslaufende Kredite nur sehr restriktiv verlängert und Neukredite nur sehr eingeschränkt vergeben werden. Die Anpassungsreaktion des Finanzsystems verstärkt dann den ursprünglichen Schock, weil die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch die Einschränkung der Kreditvergabe deutlich schlechter ausfällt, als in einer Situation in der für unerwartet hohe Verluste im Finanzsystem ausreichende hohe Kapitalpuffer vorhanden gewesen wären.
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Als systemrelevante Zahlungsverkehrssysteme werden Großbetrags- und Massenzahlungssysteme bezeichnet, die auf Grund ihrer Transaktionsvolumina, ihres Marktanteils, ihrer grenzüberschreitenden Relevanz und wegen der Bereitstellung von Dienstleistungen für andere Infrastrukturen als bedeutsam für die Finanzstabilität eingeschätzt werden. Die systemrelevanten Zahlungsverkehrssysteme (TARGET2, EURO1 und STEP2) unterliegen der Regulierung und der Überwachung der Europäischen Zentralbank (EZB). Das Ziel der Überwachung ist die Sicherstellung von effizienten Strukturen im Risikomanagement und von Vorkehrungen für eine gute Unternehmensführung.
Siehe auch
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Ein Institut gilt in der Fachsprache der makroprudenziellen Überwachung als systemrelevant, wenn ihre Zahlungsunfähigkeit das Funktionieren des inländischen Finanzsystems oder wesentlicher Teile davon gravierend beeinträchtigen würde und zudem negative Auswirkungen auf die Realwirtschaft hätte. Der Finanzstabilitätsrat hat global rund 30 Institute als systemrelevant eingestuft. Für diese Institute gelten strengere Eigenkapitalvorschriften als für die übrigen Banken.
Siehe auch