Weniger Falschnoten und -münzen im Umlauf

Rückläufiger Trend bei falschen Banknoten

Die Bundesbank hat im ersten Halbjahr 2013 rund 19.500 falsche Euro-Banknoten registriert. Die Zahl der Fälschungen ist damit im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2012 um 13,6 Prozent gesunken. Rein rechnerisch entfielen rund fünf falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der durch Falschnoten verursachte Schaden lag unter 1,1 Millionen Euro.

"Ein wesentlicher Grund für diese erfreuliche Entwicklung dürfte in der Präventionsarbeit liegen", sagte Helmut Rittgen, Leiter des Zentralbereichs Bargeld bei der Deutschen Bundesbank. "Das höchste Risiko, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, liegt beim Einzelhandel." Daher schult die Bundesbank verstärkt Kassiererinnen und Kassierer im Einzelhandel und im Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch Berufseinsteiger werden in die Schulungsprogramme einbezogen.

Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das erste Halbjahr 2013 anhand folgender Tabelle:

Tabelle Falschgeldaufkommen
Noten5€ 10€20€50€ 100€ 200€500€ Gesamt
Anzahl

128

411

7.936

7.647

2.424

648

278

19.472

Prozent

1 %

2 %

41 %

39 %

13 %

3 %

1 %

 100 %

Die 20 Euro-Note war weiterhin die am häufigsten gefälschte Banknote. Der deutliche Rückgang bei den 20 Euro-Fälschungen im ersten Halbjahr 2013 trug jedoch maßgeblich dazu bei, dass insgesamt weniger falsche Banknoten in Deutschland aufgetreten sind.

Falsche Banknoten erkennen

Trotz des Rückgangs beim Falschgeld sollten Banknoten stets aufmerksam geprüft werden. Denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.

In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind zum Beispiel erhabene Teile des Druckbildes zu fühlen.

    • Erste Euro-Banknotenserie: Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand
    • Neue 5 Euro-Banknoten ("Europa-Serie"): Balken am rechten und linken Rand
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.
  • Zusätzlich weisen die neuen 5 Euro-Banknoten ("Europa-Serie") auf der Vorderseite links die Smaragdzahl auf: Beim Kippen verändert sich die Farbe, und ein heller Balken wandert auf- beziehungsweise abwärts.

Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldautomaten ausgezahlt wurde.

Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Leicht rückläufige Fälschungen bei Münzen

Im ersten Halbjahr 2013 wurden rund 28.500 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im zweiten Halbjahr 2012 lag das Aufkommen noch bei rund 29.500 falschen Münzen. Damit entfielen in Deutschland rund sieben falsche Münzen auf 10.000 Einwohner pro Jahr.

Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im ersten Halbjahr 2013 wie folgt:

Tabelle Falschmünzaufkommen
Münzen50 Cent 1€2€Gesamt
Anzahl

1.857

4.040

22.541

28.438

Prozent

7 %

14 %

79 %

 100 %

Münzen auf Echtheit prüfen

Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münz-grund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.

  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.

  • Die Randprägungen der echten 2 Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.

  • Echte 1 Euro- und 2 Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch. Sie bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht ange-zogen oder haften sehr fest am Magneten.

Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz unentgeltliche Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden sich unter "Interner Link".

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) und ein interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" bei der Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank sowie der deutschen Polizei werden regelmäßig aktualisiert.

Die Bundesbank rät dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben. So gehen wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren.