Weniger Falschgeld im Umlauf Stark rückläufiger Trend bei falschen Banknoten

Die Bundesbank hat im Jahr 2011 rund 39.000 falsche Euro-Banknoten registriert. Die Zahl der Fälschungen ist damit gegenüber dem Vorjahr um über ein Drittel gesunken. Rein rechnerisch entfallen pro Jahr fünf (2010: sieben) falsche Banknoten auf 10.000 Einwohner. Der durch Falschnoten verursachte Schaden hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 3,4 auf 2,1 Millionen Euro reduziert.

Die rückläufige Entwicklung des Falschgeldaufkommens hatte sich bereits im 1. Halbjahr 2011 mit nur rund 19.000 falschen Banknoten abgezeichnet. Mit rund 20.000 Fälschungen lag das 2. Halbjahr dann nur leicht über dem ersten.

„Das Risiko, mit Falschgeld in Berührung zu kommen, ist in Deutschland sehr gering“, sagte Carl-Ludwig Thiele, im Vorstand der Deutschen Bundesbank für Bargeld zuständig. „Zurückzuführen sind die niedrigen Falschgeldzahlen auf eine effiziente Polizeiarbeit im In- und Ausland und die Maßnahmen der Bundesbank zur Falschgeldprävention“, so Thiele weiter.

Die Verteilung der Fälschungen auf die einzelnen Stückelungen ergibt sich für das Jahr 2011 anhand folgender Tabelle:

Tabelle Falschgeldaufkommen
Noten5€ 10€20€50€ 100€ 200€500€ Gesamt
Anzahl31677414.10816.5875.3641.75215539.056
Prozent1 %2 %36 %42 %14 %4 %0 % 

Besonders stark abgenommen haben im Jahr 2011 Fälschungen der 50 Euro-Note. Deren Zahl hat sich mehr als halbiert. Gegen den Trend haben die Fälschungen der 20 Euro-Note leicht zugenommen (+ 10 %). Ihr Anteil liegt nun fast gleichauf mit den Fälschungen der 50 Euro-Note.

Falsche Banknoten erkennen

Trotz des aktuellen Rückgangs beim Falschgeld sollten Banknoten stets aufmerksam geprüft werden, denn für Falschgeld gibt es keinen Ersatz.

In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind z.B. erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen.
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden.

Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen, etwa eine Banknote, die von einem Geldausgabeautomaten ausgezahlt wurde.

Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Weniger Fälschungen bei Münzen

Im Jahr 2011 wurden rund 52.700 falsche Münzen im deutschen Zahlungsverkehr festgestellt. Im Vorjahr lag das Aufkommen noch bei rund 67.400 falschen Münzen. Damit entfallen in Deutschland rund sechs falsche Münzen auf 10.000 Einwohner pro Jahr.

Die Fälschungen traten ausschließlich bei den drei höchsten Stückelungen auf und verteilten sich im Jahr 2011 wie folgt:

Tabelle Falschmünzaufkommen
Münzen50 Cent 1€2€Gesamt
Anzahl3.5059.71139.50752.723
Prozent7 %18 %75 % 

Mit 25.243 Stücken lag die Zahl falscher Münzen im 2. Halbjahr noch unter der im 1. Halbjahr 2011 registrierten Menge (27.480 Fälschungen).

Münzen auf Echtheit prüfen

Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2 Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch und bleiben zwar am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet über ihr Filialnetz kostenlose Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte an. Die Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen finden sich unter "Interne Links".

Weiterhin können kostenlos Informationsmaterialien (Broschüren und Poster) und ein neues interaktives Lernprogramm "Falschgeld erkennen" bei der Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank sowie der deutschen Polizei werden regelmäßig aktualisiert.

Damit wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren gehen, rät die Bundesbank dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben.