Weniger Falschgeld im ersten Halbjahr 2008

Leichter Rückgang bei falschen Banknoten

Im ersten Halbjahr 2008 hat die Bundesbank 19.913 falsche Euro-Banknoten im deutschen Zahlungsverkehr registriert, ein Rückgang um rund 3 % im Vergleich zum 2. Halbjahr 2007. Die Schadenssumme beträgt ca. 1,8 Mio. €. Die Fälschungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:

Tabelle Falschgelaufkommen

Noten 5€ 10€ 20€ 50€ 100€ 200€ 500€ Gesamt
Anzahl 232 344 3.439 6.103 5.532 4.173 90 19.913
% 1 2 17 31 28 21 0 100.0

In Deutschland bleibt die 50 Euro-Note trotz einer weiter rückläufigen Entwick-lung der am häufigsten gefälschte Notenwert. Insgesamt verteilen sich die Fälschungen nun wesentlich gleichmäßiger über die Stückelungen der 20, 50, 100 und 200 Euro-Noten, als dies in früheren Perioden der Fall gewesen ist.

„Die Bürger können dem Bargeld auch in Zukunft vertrauen. Mit rund fünf Fälschungen auf 10.000 Einwohner pro Jahr liegt Deutschland damit nach wie vor weit unter dem Durchschnitt des Euro-Raums“, sagt Dr. Hans Reckers, im Vorstand für Bargeld zuständig. Reckers fordert Banken und Handel auf, die Schulungsangebote der Bundesbank zur Erkennung von Falschgeld weiter zu nutzen. Die genaue Kenntnis der Sicherheitsmerkmale schützt insbesondere das Kassenpersonal davor, durch Falschgeld getäuscht zu werden.

Falsche Banknoten erkennen

Banknoten sollten stets aufmerksam geprüft werden, denn für Falschgeld gibt es bekanntlich keinen Ersatz.

In die Prüfung sollten mehrere Sicherheitsmerkmale einbezogen werden, denn die Sicherheit der Euro-Banknoten liegt im Zusammenspiel der verschiedenen Merkmale:

  • Auf der Vorderseite der Banknoten sind z.B. erhabene Teile des Druckbildes (Schriftzug „BCE ECB EZB EKT EKP“ am oberen Rand) zu fühlen.
  • Das Wasserzeichen lässt sich im unbedruckten Bereich in Durchsicht erkennen.
  • Die Hologrammelemente verändern sich beim Kippen der Banknote.
  • Auf der Rückseite kann der Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro oder der Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen der Noten geprüft werden

Alle Fälschungen, die bisher aufgetreten sind, lassen sich zweifelsfrei erkennen. Empfehlenswert ist es, bei der Prüfung einer verdächtigen Banknote eine zweifelsfrei echte Banknote zum Vergleich heranzuziehen.

Bei der Prüfung von Banknoten mit Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lässt sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen. Diese Hilfsmittel sollten deshalb besser in Kombination mit der Prüfung anderer Sicherheitsmerkmale genutzt werden.

Etwas weniger Fälschungen auch bei Münzen

Im ersten Halbjahr 2008 hat die Bundesbank 41.264 falsche Euro-Münzen im deutschen Zahlungsverkehr registriert, ein Rückgang um rund 2 % im Vergleich zum vorangegangenen Halbjahr. Auf 10.000 Einwohner kommen in Deutschland pro Jahr rund 10 falsche Münzen.

Die Fälschungen verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Stückelungen:

Tabelle Falschmünzaufkommen
Münzen 50 cent 1€ 2€ Gesamt
Anzahl 750 5.486 35.028 41.264
% 2 13 85 100

Bei einem nahezu unveränderten Gesamtaufkommen an falschen Münzen ist der Anteil der Fälschungen der 1 Euro-Münze von 7 % auf 13 % gestiegen. Trotz dieses Anstieges überwiegen weiterhin bei weitem die Fälschungen der 2 Euro-Münze (85 %).

Münzen auf Echtheit prüfen

Euro-Falschmünzen sind in der Regel nur bei sehr sorgfältiger Prüfung visuell von echten Münzen zu unterscheiden. Folgende Hinweise können die Echtheitsprüfung von Münzen erleichtern:

  • Bei echten Münzen tritt das Münzbild deutlich abgegrenzt aus dem Münzgrund hervor. Münzfälschungen wirken dagegen oft verschwommen und weisen häufig Unebenheiten auf.
  • Die Farbtönung weicht in der Regel von echten Münzen ab.
  • Die Randprägungen der echten 2 Euro-Münzen sind gestochen scharf in den Münzrand eingeprägt. Fälschungen weisen häufig unvollständige oder unregelmäßige Randprägungen auf.
  • Echte 1 Euro- und 2 Euro-Münzen sind nur schwach magnetisch und bleiben am Magneten haften, lassen sich dann aber auch leicht wieder ablösen. Fälschungen hingegen werden in der Regel nicht angezogen oder haften sehr fest am Magneten.

Falschgeldprävention

Die Bundesbank bietet kostenlose Schulungen für Kreditwirtschaft, Einzelhandel und andere Interessierte über ihr Filialnetz an. Die Teilnehmer bekommen dort auch typische Fälschungen zum Fühlen, Sehen und Kippen vorgestellt. Die Kontaktdaten der Filialen findet man unter http://www.bundesbank.de/hv/hv.php.

Weiterhin können Informationsmaterialien (Broschüren, CD-ROMs und Poster) und ein neues interaktives Lernprogramm „Falschgeld erkennen“ bei der Bundesbank bestellt werden. Die Informationsangebote im Internet der Bundesbank bzw. der Europäischen Zentralbank (http://www.ecb.int/bc/banknotes/security/recognise/html/index.de.html) sowie der deutschen Polizei (http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/falschgeld/tipps.html, http://www.sicherheitsmerkmale.polizei-beratung.de/20/index.htm)
werden regelmäßig aktualisiert.

Damit wichtige Hinweise auf Personen, die Falschgeld in Umlauf bringen, nicht verloren gehen, rät die Bundesbank dringend, falsche Banknoten und Münzen umgehend der Polizei anzuzeigen und dort abzugeben.