Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 56. Ausgabe – Dezember 2023

Happy Birthday AK ZVS

20 Jahre Arbeitskreis Zahlungs- und Verrechnungssysteme

21.12.2023

Gruppenfoto des Teams AK ZVS ©Manuel Hauptmannl
Teilnehmer des Arbeitskreises Zahlungs- und Verrechnungssysteme

Im September dieses Jahres feierte der Arbeitskreis Zahlungs- und Verrechnungssysteme – kurz AK ZVS – sein 20-jähriges Bestehen. Dirk Schrade, einer der ersten Vorsitzenden des AK ZVS und heutiger Ständiger Vertreter des Zentralbereichs Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme, erinnert sich noch gut an den 22. September 2003; an den Montag, an dem die Bundesbank Vertreter des Kreditgewerbes zur Auftaktsitzung des neuen Arbeitskreises in ihre Zentrale in Frankfurt am Main lud. „Damals gab es eine richtige Aufbruchstimmung im Zahlungsverkehr. Unser damaliges RTGSplus-System, auch erst zwei Jahre alt, war ein voller Erfolg. Aber im Eurosystem wurde schon intensiv über die Weiterentwicklung des TARGET-Verbunds diskutiert. Wir alle wollten, dass TARGET2 möglichst wie RTGSplus aussehen sollte.“ Heute – 20 Jahre später – ist TARGET2 bereits schon wieder Geschichte: Es wurde im März dieses Jahres durch den neuen T2-Service abgelöst. 

Der AK ZVS hat in den letzten zwei Jahrzehnten eine ganze Bandbreite von Zahlungsverkehrsthemen begleitet und die stetige Weiterentwicklung der europäischen Zahlungsverkehrsinfrastrukturlandschaft aus erster Hand miterlebt und mitgestaltet. „Gemeinsam mit dem deutschen Kreditgewerbe hatte die Deutsche Bundesbank mit RTGSplus bereits im Jahr 2001 eine leistungsstarke, liquiditätssparende und zukunftsweisende RTGS-Komponente im TARGET-Verbund realisiert und zugleich mit diesem effizienten Zahlungssystem den Grundstein für TARGET2 im Eurosystem gelegt“, unterstreicht Richard Hauke, damals wie heute Vertreter des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands im AK ZVS. Einige Jahre nach der TARGET2-Einführung wurden die sogenannten Heimatkonten und diverse Zentralbankgeschäfte, die bis dahin noch national geführt bzw. abgewickelt wurden, auf die TARGET2-Plattform verlagert. Für den deutschen Markt war dies mit großen Änderungen verbunden. Kurze Zeit später begann mit der Vision 2020 die Ideenschmiede für die heutigen TARGET-Services. Die letzten Jahre waren geprägt durch das TARGET2/T2S-Konsolidierungsprojekt, das mit der T2-Migration im März dieses Jahres seinen Höhepunkt erlebte. „Richtig ruhig war es eigentlich nie: War die eine Herausforderung gemeistert, stand die nächste schon wieder vor der Tür“, lacht Bundesbank-Mitarbeiter Ralf Schmidt, der den AK ZVS fast genauso lange mit begleitet hat wie Richard Hauke. 

Über 85 Sitzungen haben mittlerweile stattgefunden. Etwa vier bis fünf Mal im Jahr trifft sich der AK ZVS mit seinen knapp 30 Mitgliedern aus dem deutschen Kreditgewebe; darunter die größten Teilnehmer an TARGET-Bundesbank, Vertreter von Verbänden sowie von Marktinfrastrukturen. In regelmäßigen Abständen wird der Teilnehmerkreis überprüft und bedarfsgerecht angepasst, um den deutschen Zahlungsverkehrsmarkt stets adäquat abbilden zu können. Ebenso hat sich das Themenspektrum in den letzten 20 Jahren immer wieder flexibel angepasst. Seit 2017 fungiert der AK ZVS beispielsweise als nationale Stakeholder-Gruppe der damals neu eingeführten europäischen Advisory Group on Market Infrastructures for Payments, der so genannten AMI-Pay. In diesem Zuge wurde das AK ZVS-Themenspektrum noch einmal erweitert. 

Christine Moser ©Bert Bostelmann
Christine Moser
Vieles mag sich in den letzten zwei Jahrzehnten geändert haben. Was beständig geblieben ist, ist die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Markt, dem Herzstück des AK ZVS. „Uns ist es sehr wichtig, unsere Marktteilnehmer in die Diskussionen einzubeziehen, sie bei neuen Themen von Anfang an mitzunehmen, ihre Stimme zu hören und die Meinung des deutschen Marktes auf die europäische Ebene zu transportieren“, sagt Christine Moser, die heutige Vorsitzende des AK ZVS, und ergänzt: „Dass wir solche Projekte wie die TARGET2-Einführung oder die TARGET2/T2S-Konsolidierung im deutschen Markt so erfolgreich gemeistert haben, ist immer das Ergebnis einer Gemeinschaftsleistung. Der AK ZVS hat dazu ganz erheblich beigetragen.“ Das bestätigt auch Richard Hauke: „Gerne blicke ich als Teilnehmer seit der Gründung des AK ZVS auf die erfolgreiche, gemeinsame Zeit zurück. Die beeindruckenden Erfolge sind nicht zuletzt das Ergebnis einer jahrzehntelangen, sehr guten und partnerschaftlichen Zusammenarbeit der Deutschen Bundesbank mit der Kreditwirtschaft.“ 

In diesem Sinne erheben wir das Glas: Happy Birthday AK ZVS. Auf viele weitere gemeinsame Jahre der vertrauensvollen Zusammenarbeit in und mit diesem Arbeitskreis.