Jagoda Bednarsky ©Philipp Pflug Contemporary, Frankfurt am Main

Jagoda Bednarsky Eine Ausstellung aus der Reihe "Perspektiven der Gegenwart" in der Deutschen Bundesbank.

Fäden, Schlingen, Gewebe und Geflechte finden sich immer wieder in Jagoda Bednarskys Malerei. Die Motive erscheinen als regelmäßige Muster, die sich fast über die ganze Bildfläche erstrecken oder als lockere Gespinste, in der sich die Pinselstriche miteinander verschränken. Dabei werden diese Texturen jedoch nicht naturgetreu geschildert, vielmehr entstehen die stofflichen Anklänge aus den leichten und lockeren Strukturen der Malerei.

In Jagoda Bednarskys neuesten Arbeiten bekommt der Begriff „Gewebe“ eine weitere Bedeutung und weist in den Bereich der Biologie. Die Motive erinnern an klassische naturwissenschaftliche Illustrationen, beispielsweise von Muskeln in „The Matter“, 2017, oder an Abbildungen, die aus den sogenannten bildgebenden Verfahren der Medizin resultieren und Einblicke in körperliche Strukturen geben. Jagoda Bednarsky findet ihre Motive stets in vorhandenem Bildmaterial. Dabei nutzt sie historisches Quellen wie naturkundliche Bücher oder wissenschaftliche Illustrationen, Kunstbände, Werbung und digitale Abbildungen. Bilder, die als visuelle Zeugnisse unsere Welt bereits strukturieren und unsere Kultur prägen.

Jagoda Bednarsky ©Philipp Pflug Contemporary, Frankfurt am Main
"The Matter", 2017
Diese Funde werden übereinandergeschichtet, collagiert, übermalt und neu zusammengesetzt, so dass eine neue, ausschließlich malerische Realität entsteht. Der Betrachter ist immer wieder versucht, die unterschiedlichen Realitätsebenen, auf die verwiesen wird, zu entschlüsseln. Die Strukturen verweisen jedoch nicht auf eine Wirklichkeit jenseits der Malerei, sondern sie betonen die Konstruktion unserer Bilder als ein Geflecht von Zeichen.

Jagoda Bednarsky hat zunächst an der Kunsthochschule Kassel und danach von 2009 bis 2014 an der Hochschule für Bildende Künste - Städelschule Frankfurt am Main studiert. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

Die Ausstellung und die Kunstsammlung können im Rahmen von Führungen besucht werden.