Atilim Seymen ©Margit Rodewald

Eine Arbeitskultur, in der Vielfalt und Integration eine wichtige Rolle spielen

Hallo, mein Name ist Atilim. Ich arbeite im Bereich Finanzstabilität und befasse mich dort mit einer Vielfalt an Themen, die die Funktionalität des Banken- und Finanzsystems als Gesamteinheit betrachten und analysieren. In meinem Arbeitsalltag erstelle ich unter anderem Kurzanalysen, gestalte aber zum Beispiel auch fachliche Redebeiträge für die Gremientätigkeiten der Vorstandsmitglieder mit. Als bereichernd sehe ich die Möglichkeit, im Rahmen meines Themenbereichs auch forschen und die Ergebnisse in akademischen Zeitschriften publizieren zu können. 

Ich bin in der Türkei aufgewachsen und habe dort studiert. Im Rahmen eines Stipendiums kam ich nach Deutschland, habe in Berlin den Master gemacht und anschließend in Hamburg promoviert. Bei der Bundesbank arbeite ich seit 10 Jahren.

Ich habe die Bundesbank von Anfang an, also bereits im Vorstellungsgespräch, als sehr offenen Arbeitgeber wahrgenommen und einen sehr positiven Eindruck bekommen. Ich habe keine Vorurteile oder Nachteile aufgrund meines Migrationshintergrunds gespürt und bin bis heute keinen begegnet. Immer wieder begeistert mich der offene Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die Möglichkeit nahezu zu jeder fachlichen Frage eine Expertin bzw. einen Experten in der Bank zu finden, um die eigene Lernkurve zu steigern, und mein Netzwerk auszubauen. Es ist ein enorm breites Wissen vorhanden, das gerne in offenem Austausch geteilt wird und mich bei meinen analytischen Tätigkeiten oft unterstützt. 

Auch das grundsätzliche soziale Miteinander ist von Offenheit geprägt. Die Bundesbank verfolgt neue Trends am Arbeitsmarkt. So gibt es Plattformen, um sich mit anderen Beschäftigten zum Mittagessen „matchen“ zu lassen. Bereits ein Viertel der Gesellschaft hat einen Migrationshintergrund. Die Beschäftigtenzusammensetzung bei der Bundesbank spiegelt die Gesellschaft hier noch nicht wider. Insbesondere in der Leitungsebene gibt es wenige Beschäftigte mit Migrationshintergrund. Aber das Thema Vielfalt ist grundsätzlich präsent und wird mit verschiedenen Maßnahmen und Projekten sichtbar gemacht. Weil mir die Themen Kultur und Migration wichtig sind, bin ich Teil des Beschäftigtennetzwerks „Culture Club“. Dies ist eine Plattform, bei der sich Beschäftigte mit, aber auch ohne, Migrationsbiographie vernetzen können und die sich für Chancengleichheit und Teilhabe in der Bank einsetzt. Es ist wichtig, damit ein Zeichen zu setzen. Mein Wunsch für die Zukunft wäre aber eine Umgebung, in der ein Culture Club nicht mehr gebraucht wird. Eine Gesellschaft, in der es keine Vorbehalte für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund gibt, sich Kulturen selbstverständlich mischen und voneinander Dinge übernehmen. Und in der sich alle Menschen, die hier leben, zuhause fühlen und ein Migrationshintergrund keinen Einfluss auf die Beziehungen unter den Mitmenschen hat.