Clemens Jähnig ©Nina Kranz

Digitalisierung und BWL? Cloubt uns! Duale Studiengänge – Digital Business Management

Ich bin Clemens, 20 Jahre alt und dualer Student bei der Deutschen Bundesbank. Seit Oktober 2020 studiere ich an der Dualen Hochschule Gera-Eisenach Digitalisierungsmanagement. Besonders die Kombination aus abwechslungsreichen Modulen wie Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre und relevanten Zukunftsthemen wie Big Data, Data Analytics und Virtual Reality gestalten den Studiengang interessant. Im dritten Semester behandelten wir beispielsweise die digitale Wirtschaft, deren aktuelle Geschäftsmodelle sowie im heutigen Arbeitsumfeld eingesetzte und vielversprechende Technologien. Die optimale Verbindung zwischen Theorie und Praxis kann ich mitbeeinflussen, indem ich eigenständig den Fachbereich der Bundesbank für die anstehende Praxisphase auswähle.

In meiner zweiten Praxisphase wirkte ich im Projekt Journey2Cloud mit. Dies ist ein auf mehrere Jahre angelegtes Programm, um die Cloud-Strategie umzusetzen. Ziel ist die Bereitstellung innovativer Lösungen in privaten und öffentlichen Cloud-Umgebungen. Die Kunden der IT sind die Fachbereiche der Bundesbank, welchen hochkomplexe IT-Anwendungen für ihre anspruchsvolle Arbeit zur Verfügung gestellt wird. Diese müssen zuverlässig funktionieren sowie schnell und flexibel an sich ändernde Anforderungen angepasst werden. Die Bundesbank erstellt eigene Services, um dies zu gewährleisten. Besonders die Kundenzufriedenheit sowie der Kundennutzen stehen dabei im Mittelpunkt. Im Rahmen der Digitalisierung ergeben sich mit dem Projekt viele Chancen. Für die Fachbereiche der Bundesbank entstehen zudem Vorteile wie eine verbesserte Kommunikation mit der IT, bessere Qualitäts- und Kostenkontrollen der IT-Services sowie ein stärkeres Kundenverhältnis. Die IT hat mit der Standardisierung von Vorgängen, Mess- und Lieferbarkeit der Servicequalität sowie dem leichteren Kontrollieren von Änderungen einen hohen Nutzen.

Im Team Servicemanagement half ich die Serviceerstellung zu standardisieren. In einem ersten Schritt soll diese durch die Definition eines end-to-end value streams zum Aufbau eines allgemeingültigen IT-Servicekatalogs verwirklicht werden. Meine dabei entstandene Projektarbeit zum Thema „Definition des Serviceangebots als Broker-Konzept auf Basis einer orchestrierten Wertschöpfung von der Anfrage bis zur Bereitstellung“ beinhaltet die standardisierte Bereitstellung und Inbetriebnahme eines neuen Service. Als Service-Broker ermöglicht man einen schnellen Zugriff auf die Technologiedienste und sichert die Unternehmensinteressen mithilfe zentralisierter Richtlinien und Verfahren ab. Die Orchestrierung entsteht durch eine bestimmte Abfolge in der Zusammenarbeit verschiedener Teams, welchen Aufgaben für die Services zukommen.

Insgesamt konnte ich durch die Mitarbeit viele neue Einblicke in die Arbeit des Fachbereichs IT und die Zusammenarbeit in agilen Teams sammeln. Letztere arbeiten in Form einer Ausprobierkultur auf ein klares Ziel hin. Dabei finden regelmäßig gemeinsame Besprechungen statt, um die gesammelten Erfahrungen und das weitere Vorgehen abzustimmen. Die direkte Umsetzung der zuvor im Studium behandelten agilen Arbeitsmethode SCRUM ermöglichte mir somit einen umfangreichen Theorie-Praxis-Transfer. Insbesondere die enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem Team sowie das kritische Hinterfragen und Kennenlernen bestehender Prozesse und Abläufe gestalteten die spannende Praxisphase als sehr kurzweilig und ereignisreich. Das Thema Servicemanagement war komplett neu für mich und hat mir die Wichtigkeit des Fachbereichs IT für die ganze Bundesbank in Zeiten des digitalen Wandels aufgezeigt. Andere Fachbereiche können diesen nur mitgehen, wenn ihre IT-Systeme dies leisten können. Daher muss die IT der Zeit immer noch einen Schritt voraus sein und dass macht das Projekt besonders spannend.