Newsletter „Zahlungsverkehr und Wertpapierabwicklung“ 37. Ausgabe – März 2019

Community Readiness Monitoring für die TARGET2/T2S-Konsolidierung

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Mit dem TARGET2/T2S-Konsolidierungsprojekt arbeitet das Eurosystem an der Weiterentwicklung seiner etablierten Finanzmarktinfrastruktur. Ziel ist es, das Leistungsangebot im Bereich des Individualzahlungsverkehrs und der Wertpapierabwicklung ab November 2021 durch die noch stärkere Nutzung gemeinsamer Komponenten und die weitere Automatisierung von Prozessen zu verbessern, Synergien zu heben und die Widerstandsfähigkeit gegen Cyber-Angriffe zu erhöhen.

Insbesondere für die heutigen TARGET2-Nutzer bedeutet die Konsolidierung viele Änderungen. Anders als in TARGET2 gibt es zukünftig mit dem zentralen Liquiditätsmanagement und dem RTGS-Leistungsangebot eine klare Trennung zwischen dem Liquiditätsmanagement und der Abwicklung von Zentralbankoperationen auf der einen Seite sowie dem Individualzahlungsverkehr und der Nebensystemverrechnung auf der anderen Seite. Zudem werden in diesen Bereichen ISO 20022-konforme Nachrichten eingeführt, was in TARGET2-Securities und TIPS bereits gelebter Standard ist. Auch der Zugang wird sich mit der Einführung des Eurosystem Single Market Infrastructure Gateways (ESMIG) und dem Ansatz einer netzwerkagnostischen Kommunikation grundlegend ändern. Die Herausforderungen für alle Beteiligten sind also nicht zu unterschätzen.

Die Migration ist für November 2021 im Rahmen eines Big Bang geplant, d.h. zu einem Stichtag ohne Übergangszeit. Zur Sicherstellung eines reibungslosen Übergangs hat das Eurosystem ein harmonisiertes Community Readiness Monitoring aufgesetzt. In diesem Zusammenhang wurden bisher 13 Meilensteine (s. "weiterführende Informationen") definiert, zu denen die künftigen Teilnehmer gebeten werden, ihren Vorbereitungsstand gegenüber ihrer nationalen Zentralbank zu melden. Auf diese Weise sollen potenzielle Risiken bereits frühzeitig identifiziert und auf etwaige Schwierigkeiten reagiert werden können, sodass alle heutigen Teilnehmer auch nach der Migration weiterhin an geldpolitischen Operationen, dem Individualzahlungsverkehr und der Nebensystemverrechnung teilnehmen können.

Um das eigentliche Community Readiness Monitoring starten zu können, hat die Bundesbank mit einem ersten Schreiben Ende Januar ihre heutigen Kontoinhaber gebeten, Ansprechpartner für das Konsolidierungsprojekt zu benennen. Diese Ansprechpartner werden zu den o.g. Meilensteinen kontaktiert, um mit Hilfe von Fragebögen über den aktuellen Stand ihrer Vorbereitungsarbeiten zu informieren. Die erbetenen Auskünfte sind verpflichtend zu erteilen. Das Monitoring soll durch den regelmäßigen Kontakt sicherstellen, dass die Institute intern rechtzeitig Projekte aufsetzen, die notwendigen Anpassungsarbeiten anstoßen und diese konsequent verfolgen sowie die notwendigen Fortschritte erzielen, um zum Go-live in der Lage zu sein, die neuen TARGET-Services nutzen zu können.

In den kommenden Wochen plant die Bundesbank, auch die Institute anzuschreiben, die heute kein Konto bei der Bundesbank unterhalten, um sie über das Konsolidierungsprojekt zu informieren. Dadurch sollen auch diese Institute die Möglichkeit bekommen, ab der Umstellung im November 2021 das Leistungsangebot der künftigen TARGET-Services aktiv nutzen zu können und in das Community Readiness Monitoring aufgenommen zu werden.

Bei Fragen stehen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kundenbetreuungsservices (KBS) an den jeweiligen Standorten der Hauptverwaltungen der Bundesbank gerne zur Verfügung.