Die Corona-Krise stellt die gesamte Bevölkerung, Unternehmen und öffentliche Institutionen wie die Deutsche Bundesbank vor große Herausforderungen. Damit die deutsche Volkswirtschaft diese meistern kann, wurde umfassend wirtschafts- und geldpolitisch reagiert. Gerade die wirtschaftspolitischen Stützungsmaßnahmen zielen auf den Unternehmenssektor, der höchst unterschiedlich von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie betroffen ist. Manche Branchen erleben massive Umsatzrückgänge, andere Umsatzsteigerungen.

In dieser von der OECD international koordinierten Studie befragt die Deutsche Bundesbank daher eine repräsentative Auswahl von Unternehmen in Deutschland. Fragen umfassen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf ihre Geschäftstätigkeit, ihre finanzielle Lage und ganz allgemein das Thema Finanzierung. Mit dieser breit angelegten Umfrage soll die Informationsbasis in der Pandemie verbessert werden, damit die Deutsche Bundesbank ihren öffentlichen Auftrag bestmöglich erfüllen kann. Die Deutsche Bundesbank hat neben dem Preisstabilitätsmandat eine Reihe weiterer Aufgaben. So hat sie ein umfassendes Mandat zur Überwachung der Finanzstabilität in Deutschland und den Auftrag, zur Wahrung der Finanzstabilität beizutragen. Die Bundesbank arbeitet außerdem in internationalen Institutionen und Gremien mit, die der Stabilisierung des Finanzsystems verpflichtet sind. Dazu gehört die Beteiligung an der Zusammenarbeit der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20). Um die Aufgaben zu erfüllen, ist die Deutsche Bundesbank insbesondere in der andauernden Corona Pandemie auf Informationen angewiesen, die zeitnah zur Verfügung stehen. Oftmals sind Daten erst mit erheblichem zeitlichen Nachlauf verfügbar oder sie werden nicht einheitlich erfasst. 

Mit dieser Unternehmensbefragung sollen vor allem Informationen zur Lage der Kleinst-, kleinen und mittleren Unternehmen erhoben werden. Hier ist der Informationsbedarf besonders hoch. Mit vergangenen Umfragen konnte die Bundesbank einen besseren Einblick in die Lage mittelständischer Unternehmen gewinnen, Kleinstunternehmen waren jedoch deutlich unterrepräsentiert. Die aktuelle Umfrage richtet sich daher direkt an Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeiter*innen in Deutschland. 

Mit den durch die Umfrage erhobenen Daten möchte die Bundesbank ihre Analysen auf eine bessere Datengrundlage stellen und die Qualität der Erkenntnisse bspw. im Hinblick auf die Finanzstabilität verbessern. Denn wenn Unternehmen vermehrt in finanzielle Schwierigkeiten kommen, kann dies negative Auswirkungen auf den Finanzsektor haben. Die Erkenntnisse aus der Umfrage werden in unseren Meinungsbildungsprozess und die Kommunikation der Deutschen Bundesbank einfließen.

Internationale Dimension der Umfrage

Die aktuelle KKMU-Umfrage ist Teil der Unternehmensstudie der Deutschen Bundesbank, in der Unternehmen regelmäßig zu ihrer aktuellen Lage befragt werden. Eine Neuheit für die Unternehmensstudie ist die internationale Dimension der aktuellen Umfrage (4E1). Diese Befragung findet nicht nur in Deutschland statt, sondern auch in anderen Ländern, und wird von der OECD koordiniert. Die Ergebnisse sollen im Herbst 2021 den Vertretern der G20 vorgelegt werden. Damit ist die Umfrage Bestandteil der internationalen Bestrebungen, gemeinsam die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Gleichzeitig dient die Umfrage dazu, finanzielle und digitale Kompetenzen auf internationaler Ebene zu eruieren.

Durchführung

Die Befragung wird von der Deutschen Bundesbank durchgeführt, das Befragungsinstitut Forsa unterstützt dabei mit Programmierungs- und Datenarbeiten.

Datenschutz

Der Schutz Ihrer Privatsphäre und Ihrer Geschäftsgeheimnisse hat höchste Priorität für die Deutsche Bundesbank. Die Angaben zu den Fragen werden in faktisch anonymisierter Form ausgewertet. Aggregierte Auswertungen, die von der Bundesbank und der OECD auf der Basis Ihrer Angaben erstellt und veröffentlicht werden, sind absolut anonym und ermöglichen keine Rückschlüsse auf Sie oder Ihr Unternehmen. Weitere Hinweise zum Datenschutz finden Sie in der rechten Spalte.